'Respekt!' Vor dem Eingang zum Jugendtreff Pfronten macht jetzt ein Schild deutlich, wie die Besucher miteinander und anderen Menschen umgehen sollen. Als erster Jugendtreff im Allgäu beteiligt er sich an der Aktion der IG Metall Kempten.
Er setzt damit ein Zeichen für ein Thema, mit dem er jeden Tag konfrontiert ist. 'Zu uns kommen so viele verschiedene Leute ins Haus, da gibt es immer wieder Konflikte', erzählt Jugendtreff-Leiter Markus Meidel. Es ist nicht unbedingt nur Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit, sondern es gebe viele Gründe, warum einer zum Außenseiter werden könne, dem andere nicht mehr den gebührenden Respekt zollen. Immer wieder appelliere er deshalb an seine Leute: 'Respektiere den anderen doch einfach so, wie er ist!' Dankbar ist er deshalb für das gesamte Paket, das ihm der 1. Bevollmächtige der IG Metall Kempten, Dietmar Jansen, überreichte.
Neben dem Schild 'Respekt! Kein Platz für Rassismus' als neue Visitenkarte für das Haus enthält es weitere Materialien wie einige Päckchen 'Antibiotikum' – 'die werden wir gut gebrauchen können', so Meidel – Pins, einen Fußball, eine Broschüre zur Aktion sowie ein Buch. Unter dem Titel '100 Menschen – 100 Geschichten' erzählen darin Prominente wie Fußballtrainer Jürgen Klopp, Fernsehmoderator Johannes B. Kerner und Kabarettist Bülent Ceylan ihre ganz persönliche Geschichte zum Thema Rassismus und Toleranz. Der eine oder andere von ihnen komme auch einmal für Aktionen vor Ort, erklärte Jansen. Ein Angebot, das eventuell auch der Jugendtreff Pfronten annimmt.
Schild wirbt für Initiative
Die Initiative, den Jugendtreff in die Aktion gegen Rassismus einzubeziehen, kommt übrigens aus der benachbarten Firma Deckel Maho. Dort hängt bereits seit ein paar Wochen das 'Respekt!'-Schild. Das Thema auch unter Kindern und Jugendlichen zu platzieren sei sehr wichtig, betont IGM-Vertreter Jansen. Nach dem Jugendtreff Pfronten steht für ihn ein Kindergarten als nächster Empfänger für ein 'Respekt!'-Paket auf dem Besuchsprogramm. 'Oft bekommen wir zu hören: Wir haben keine Probleme mit dem Thema', erzählt Dietmar Jansen. 'Aber genau da muss man ja ansetzten, deutlich zu machen, dass es egal ist, woher einer kommt, was er macht oder auch welchen Beruf er hat.'