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Personenschutz "made" in Fischen

Fischen

Personenschutz "made" in Fischen

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    Filmreife Szene: Eine schwarze Limousine fährt beim Münchner Kindl in Fischen vor. Leibwächter in feinem Zwirn samt Knopf im Ohr öffnen die Tür und geleiten eine Person ins Restaurant. Der Tisch, zuvor strategisch ausgewählt, wird permanent bewacht - unsichtbar. Die Personenschützer haben sich unter die Gäste gemischt und gewähren einem Geschäftsmann Sicherheit auf höchstem Niveau. Die zu schützende Person: Waleriy Hlopunow. Keine Prominenz, kein Magnat. Die Szenerie, eine Übung. Wichtig ist der Gast aus Russland dennoch.

    Hlopunow, er ist Geschäftsführer zweier Sicherheitsunternehmen in Russland, schlägt eine Brücke zwischen Fischen und den GUS-Staaten (Verbund verschiedener Nachfolgestaaten der Sowjetunion). Genauer: mit dem Fischinger Sicherheitsunternehmen VIP-Service. Dort soll künftig russisches Sicherheitspersonal nach deutschen Kriterien ausgebildet werden. Exklusiv. "Für uns ist es ein Meilenstein." Die Freude bei Geschäftsführer Mathias König ist groß. Denn die Zusammenarbeit mit Hlopunow - er war einige Tage in Fischen zu Gast, um sich die Details der Ausbildung im Sicherheitsgewerbe anzusehen - beinhaltet nicht nur die Ausbildung russischer Personenschützer, sondern ebenso die Vermittlung von Kunden. Im Beispiel: Wenn ein Kunde aus den GUS-Staaten Sicherheit als Dienstleistung wünscht, kommt das Fischinger Unternehmen zum Zug.

    Und umgekehrt. Ein Volumen, das auch von Nöten hat, die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter in Fischen mehr als zu verdoppeln - von vier auf zehn.

    Der Hintergrund: Durch das Öffnen der russischen Märkte haben sich viele europäische Firmen in den GUS-Staaten niedergelassen. Und die wünschen laut Hlopunow eine entsprechende Qualität im Dienstleistungsbereich. Eine Qualität, die das russische Personal alleine nicht stemmen kann. "Für Russland waren die europäischen Staaten schon immer ein Vorbild", sagt Hlopunow und setzt nun auf das Fischinger Unternehmen. Denn hier würden seine Mitarbeiter nicht nur in Kampftechniken geschult. "Sie fallen auch in einem Fünf-Sterne-Lokal nicht auf."

    Gepflegte Umgangsformen, Sprache, Stil sowie eine medizinische Grundausbildung stehen ebenso auf dem Stundenplan, wie der Ausdauerlauf samt Holzstamm in den Armen und der Umgang mit Schusswaffen. Mathias König setzt bei der Ausbildung seiner Mitarbeiter auf eine diskrete, vorausschauende Arbeitsweise. Klischees werden gemieden.

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