Im strömenden Regen bahnten sich die Aktionäre der Kur- und Verkehrsbetriebe Oberstdorf AG den Weg zur Hauptversammlung, die heuer zum zweiten Mal auf dem Berghaus Schönblick an der Söllereckbahn stattfand. Und auch die Zahlen, die Vorstand Peter Müller präsentierte, waren kaum besser als das Wetter vor der Türe des Bergrestaurants, das die Aktiengesellschaft 2009 erworben hatte.
Vorstand Peter Müller hatte im Vorjahr ein ausgeglichenes Ergebnis versprochen. >, musste er jetzt gegenüber den Aktionären eingestehen. Die Entwicklung war im Vergleich zu den im Wirtschaftsplan veranschlagten Ergebnissen in allen Betriebszweigen schlechter. >, sagte Müller. Die Zahl der Besucher sei stark zurückgegangen. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende, Bürgermeister Laurent Mies, verwies auf die schlechte Ertragslage im Jahr 2010, aber auch auf die in der Vergangenheit getätigten Investitionen. >, so Mies.
Die Aktionäre fanden kritische Worte für die Geschäftsentwicklung der Kur AG und forderten ein klares Konzept. >, wollte Peter Titzler, Vorsitzender des Verschönerungsvereins Oberstdorf, wissen. Der Verein ist mit rund 25,7 Prozent zweitgrößter Anteilseigner nach der Marktgemeinde, die mit 60,1 Prozent beteiligt ist. >, sagte Aktionär Gustl Stempfle. >
Wenig Spielraum für Investitionen
Die Zukunft werden die Aktionäre mit einem neuen Vorstand planen müssen. Peter Müller kündigte an, seinen Vertrag bis August 2012 zwar zu erfüllen, aber dann nicht weiter zur Verfügung zu stehen. Müller hatte den Job bisher neben seiner Tätigkeit als Werkleiter der Gemeindewerke erledigt. >, sagte der Zweite Bürgermeister Toni Huber. > Huber forderte, die Anlagen wieder konkurrenzfähig zu machen. Das wird schwer: Wie Müller ausführte, bleibt der Investitionsspielraum eng, weil Eigenkapitalausstattung und Liquidität gering seien. >, sagte Müller.