Draußen tobt ein Wintergewitter, vor den Scheiben des Obergünzburger Hallenbades auf dem Nikolausberg wirbelt der Schnee. Drinnen im 28,5 Grad warmen Wasser des 25-Meter-Beckens ziehen einige Schwimmer entspannt ihre Bahnen. Es ist kurz nach halb fünf. Gerade haben 16 junge Schwimmerinnen und Schwimmer des TSV 1860 Obergünzburg ihr Wintertrainingslager beendet. Zweimal täglich haben die 10- bis 18-Jährigen je eineinhalb Stunden mit Tristan Haunstetter, dem Leiter der Schwimmabteilung, trainiert.
1976 ging das Hallenbad des Schulverbands Obergünzburg in Betrieb. Heute stellt es, zwischen Thermen, Spaß- und Erlebnisbädern, eine Besonderheit dar, denn hier wird einfach nur geschwommen. 'Kein Event', wie Schwimmmeister Roman Rotter sagt, dafür aus dem Schul- und Vereinssport in Obergünzburg nicht wegzudenken.
Viele Stammgäste und stabile Besucherzahlen
Neben dem Schulbetrieb trainieren die Schwimmsportler dreimal in der Woche. Auch die Wasserwacht sowie Triathleten nutzen die Möglichkeiten im Winter an jeweils zwei Wochentagen. Zudem öffnet das Hallenbad mit seiner Sauna für Besucher die Türen. Es kommen, so Rotter, bei insgesamt stabilen Besucherzahlen, zahlreiche Stammgäste. So wie an jedem Donnerstag, wo die ersten eineinhalb Stunden dem 'Seniorenschwimmen' gehören.
Das schätzen jene Damen und Herren (nicht nur im Seniorenalter), die gern ungestört ruhig und zumeist ausdauernd schwimmen möchten.
Badende schätzen die Ruhe in der Halle
'Ich liebe das Bad', sagt Ludwig Hartmann (57) aus Obergünzburg, um 'ganz locker, in Ruhe' zu schwimmen. Auch die Obergünzburgerin Gerda Fendt (66) kommt stets zum Seniorenschwimmen. Und sie versichert: 'Mir reicht das bestens. Ich will kein Erlebnisbad.'
'Sehr familiär und schön zum Schwimmen'
Regelmäßig zweimal die Woche steuern Christine Bammann (59) und Thomas Brader (46) aus Markt Rettenbach das Obergünzburger Hallenbad an. 'Weil es hier sehr schön ist', so Bammann, 'sehr familiär, und weil man hier sehr schön schwimmen kann.' Sie zieht jeweils 80 bis 90 Bahnen, als 'Minimum'. Brader lobt Sauberkeit, Freundlichkeit und perfekte Wasserqualität: 'Alles ganz optimal'.
Selbst die vor rund einem Jahr erfolgte Einschränkung der Öffnungszeiten trifft auf Verständnis bei den Besuchern: Etwas mehr wäre schön, so der Tenor, doch es reiche aus. Allerdings gebe es Senioren, denen ein Schwimmbadbesuch aufgrund der Verschiebung von 15 auf 16.30 Uhr im Winter zu spät sei. Rund 50 Besucher zählt Rotter im Lauf des Abends meist. Etwas weniger, wenn es, wie an diesem Tag, draußen wild stürmt und schneit.