Bereits seit 2010 gibt es im Landkreis Oberallgäu die Ehrenamtskarte. Damit sollen verdiente Bürger, die sich in den Gemeinden einsetzen, auch vor Ort belohnt werden (wir berichteten mehrfach), etwa durch Gratisfahrten bei Bergbahnen oder freien Eintritt in Freibädern. Seit Ende September gibt es auch die bayerische Ehrenamtskarte. Der Landkreis Oberallgäu plant nicht, sich diesem System anzuschließen. Manfred Berktold, Pressesprecher beim Landratsamt: 'Den Bürgern bringt die Karte nur etwas, wenn sie regionale Angebote wahrnehmen können.'
Im Oberallgäu erhalten jährlich 750 Menschen die Ehrenamtskarte in allen Städten und Gemeinden, gestaffelt nach der Einwohnerzahl. Vereine schlagen ehrenamtlich Tätige (die keine Aufwandsentschädigung für ihr Engagement erhalten) vor, die Gemeinde wählt aus. Ein Jahr lang können die Kartenbesitzer kostenlos über 70 Freizeiteinrichtungen besuchen. Zudem kann die Ehrenamtskarte nach einem Jahr als Allgäu-Walser Fancard weiter benutzt werden.
Ermäßigter Eintritt in Museen
Die Karte des Freistaats hingegen ermöglicht den Besitzern 'nur' einen ermäßigten Eintritt für staatliche Sammlungen, Museen, Schlösser, Burgen und die Schifffahrt. Die teilnehmenden Landkreise und kreisfreien Städte bieten vor Ort Vergünstigungen an.
Für die bayerische Ehrenamtskarte gibt es zudem einige Voraussetzungen: ein freiwilliges unentgeltliches Engagement von etwa fünf Stunden pro Woche oder bei Projektarbeiten 250 Stunden jährlich. Weiter muss man seit mindestens zwei Jahren 'gemeinwohlorientiert' aktiv im bürgerschaftlichen Engagement und 16 Jahre alt sein. Im Oberallgäu gibt es solch eng gefasste Regelungen nicht.