Auf dem ehemaligen Höß-Areal tut sich etwas. Es wird dort zwar immer noch nicht am Bergweltcenter gearbeitet. Ursprünglich sollte im Herbst 2009 damit begonnen werden. Das hatte der bisherige Projektentwickler Harald Burkhard anfangs in Aussicht gestellt. Nach dem Abriss der alten Gebäude herrscht dort aber seit Monaten Stillstand. Jetzt bewegt sich das Projekt nach Angaben mehrerer Beteiligter aber zumindest inhaltlich.
Die Firma ST Bau aus Weißenhorn will das Grundstück von Burkhard kaufen. Das hat Geschäftsführer Walter Gehring – ein gebürtiger Sonthofer – gestern auf Anfrage bestätigt. ST Bau hält an der Idee fest, dort ein kleines Einkaufszentrum zu errichten. Das solle entweder zusammen mit Burkhard oder allein betrieben werden. ST Bau hat laut eigener Darstellung im Internet bereits mehr als 200 Objekte entwickelt. In Immenstadt war die Firma laut Gehring an der Erweiterung des Herstellerverkaufs Bau 5 beteiligt.
Der bisherige Investor Harald Burkhart wollte die Verkaufspläne gestern nicht bestätigen. 'Das stimmt nicht', sagte er und verweigerte jede weitere Auskunft.
ST Bau hat nichtsdestotrotz bereits konkrete Vorstellungen. Der Plan für das Geschäftsgebäude soll laut Gehring noch einmal überarbeitet werden. Wie groß es wird, richte sich nach den Mietern. Der Drogeriemarkt Müller will drin auf zwei Etagen sein ganzes Sortiment anbieten. Das hat Expansionsleiter Thorsten Schinn gestern bekräftigt. Der abgeschlossene Mietvertrag bleibe bestehen. 'Wir hätten auch nichts gegen einen Lebensmittelmarkt', sagt ST-Bau-Geschäftsführer Gehring. Man habe aber noch keine weiteren möglichen Mieter kontaktiert. Gehring ist sich sicher, dass bei überregionalen Händlern Interesse an dem Standort besteht. Wie es bei lokalen Geschäftsleuten aussieht, könne er noch nicht sagen.
Fest steht nach seinen Worten jedenfalls, dass Burkharts Konzept überarbeitet wird. 'Die Frage ist, was oben rein kommt.' Bislang sei relativ viel Bürofläche vorgesehen. Dafür ist die Nachfrage nach Gehrings Einschätzung in Immenstadt aber zu gering.
Je nachdem, wie viel umgeplant wird und ob und wie schnell die Behörden die Planung billigen, könne ST Bau im nächsten Frühjahr mit den Arbeiten auf dem Höß-Areal beginnen. Sollte das klappen, könne man mit einer Eröffnung frühestens an Weihnachten nächsten Jahres rechnen, so Gehring.
Auch Bürgermeister Armin Schaupp bestätigte, dass er mit dem möglichen neuen Investor über das Objekt gesprochen hat. Schaupp hatte sich zu Beginn seiner Amtszeit von Burkhart wichtige Impulse für die Stadtentwicklung in Immenstadt erhofft. Ob er jetzt enttäuscht sei? Ihm sei egal, wer das Objekt baut, antwortete Schaupp. 'Hauptsache, es wird was. Ich meine, dass die Chancen dafür jetzt wachsen.'.