Das zentrale Thema einer gut besuchten Bürgerversammlung in Bad Grönenbach war der geplante Aufbau einer Nahwärmeversorgung. Die konzeptionellen Vorstellungen einer Vorstudie des Biowärmeprojekts stellte Marcus Jakwerth von der Firma Dorr Energie vor.
'Potenzial vor Ort ist da', sagte der Planer im Hinblick darauf, dass mit den Kliniken, der örtlichen Gastronomie und gemeindlichen Gebäuden eine 'stattliche Anzahl' an größeren Wärmeverbrauchern vorhanden sei. Es sollen aber auch Privathaushalte einbezogen werden. 'Davon hängt der Erfolg des Ganzen ab', so Bürgermeister Bernhard Kerler mit Blick auf eine während der Bürgerversammlung gestartete Bürgerbefragung, die das Interesse an einer Bioenergie-Versorgung in der Marktgemeinde aufzeigen soll.
Die Wärmeerzeugungszentrale könnte östlich der Marktgemeinde zum Beispiel im Bereich des neuen Feuerwehrhauses entstehen, so der Planer. Der Standort der Heizzentrale hänge jedoch noch vom künftigen Bedarf und der genauen Trassenführung ab. In das Heizkraftwerk selbst könnten die beiden örtlichen Biogasanlagen eingebunden werden. Die Abwärme aus dem Biogasbereich könnte rund 40 Prozent des benötigten Wärmebedarfs abdecken. Ob sich dies verwirklichen lässt und rechne, müsse allerdings noch geklärt werden.
Verbrauchsspitzen abdecken
Etwa 50 Prozent des Bedarfs sollen über Hackschnitzelheizungen erzeugt werden. Die restlichen zehn Prozent sollen Verbrauchsspitzen abdecken und mittels eines fossilen Brennstoffs (Gas oder Öl) erzeugt werden. Sollte die Abwärme der Biogasanlagen nicht genutzt werden können, könne die Kapazität der Hackschnitzelheizungen entsprechend erhöht werden. Das Hohe Schloss und die umliegenden Gebäude sind laut Jakwerth nur schwer in die Nahwärmeversorgung einzubinden. Sehr teure, technische Lösungen wären erforderlich. Eine Einzellösung sei für diesen Ortsbereich daher die bessere Lösung, so Jakwerth.
Auswertung der Fragebögen
Der nächste Schritt beinhaltet die Auswertung der Fragebögen. Danach kann die Streckenführung für das künftige Wärmenetz geplant werden. Besitzer soll aller Voraussicht die Gemeinde werden. 'Da kommt nur Wasserdampf raus', so Kerler mit Blick auf den Rauch aus Schornsteinen von Heizkraftwerken, der nach Ansicht des Bürgermeisters zu 'keinerlei Geruchsbeeinträchtigungen führen wird'. Der Rathauschef fügte an, dass man bei entsprechendem Interesse im Jahr 2012 in die Planung einsteigen könne. Der Bau könnte 2013 durchgeführt werden und die Inbetriebnahme Anfang 2014 folgen.