Die evangelische Markus-Kirchengemeinde und die katholische Pfarreiengemeinschaft Kempten-West feiern die Nacht der Kirchen wirklich ökumenisch, nämlich zusammen. Zum Leitgedanken wurde Albert Schweitzers Lehre der "Ehrfurcht vor dem Leben" gewählt.
Es ist ein großes Team, das die Markusgemeinde und die Pfarreiengemeinschaft Kempten-West (Zusammenschluss von St. Hedwig, St. Michael und Heiligkreuz sowie der Pfarrei St. Franziskus, die ein eigenes Programm anbietet, bilden. Der Abend findet ab 21 Uhr in der Hedwigkirche (Drosselweg 1) statt.
Zum Thema hin führt ein Tanz zum Schöpfungspsalm einer Gruppe des CvL-Gymnasiums unter Leitung von Angelika Brunner. Dann wirds "jazzig und fetzig", wie Pfarrerin Sonja von Kleist ankündigt: Der Emmauschor führt das Requiem für Albert Schweitzer von Peter Jannsens auf, ein musikalisch anspruchsvolles Werk, für das der Chor zuletzt täglich probte. Die Leiterin des Chors, Esther Wühle-Miksch, war auch die Ideengeberin für die Gestaltung dieser Nacht. Für Kempten dürfte das Requiem eine Erstaufführung sein.
Für Sonja von Kleist ist Schweitzers Weg beispielhaft: "Als Christen haben wir die Aufgabe, dass das Leben tätig erhalten wird." Das Engagement im Sinne Albert Schweitzers für Arme und Kranke in Afrika sei auch das Verbindende zwischen den beiden Kirchen: "Die Bewahrung der Welt und der Einsatz für ein gerechtes Leben geht alle Christen und alle Kirchen gleich an", stimmt ihr der katholische Kollege Rupert Ebbers zu.
Eine in diesem Sinne "Tätige" ist auch die Tropenärztin Dr. Susanne Pechel, die ab 23 Uhr in der Hedwigskirche zu Gast ist. Sie hat 1992 den Christlichen Entwicklungsdienst (CED) gegründet und engagiert sich seit ihrem 16. Lebensjahr für die Armen in den Entwicklungsländern. In Kempten wird sie bei der Nacht der Kirchen von ihrer Arbeit berichten, wobei es auch um Aids und den Kampf gegen die Krankheit geht.