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Nach 70 Jahren wieder gemeinsam an der Marien-Realschule Kaufbeuren

Klassentreffen

Nach 70 Jahren wieder gemeinsam an der Marien-Realschule Kaufbeuren

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    Nach 70 Jahren wieder gemeinsam an der Marien-Realschule Kaufbeuren
    Nach 70 Jahren wieder gemeinsam an der Marien-Realschule Kaufbeuren Foto: Marien-Realschule Kaufbeuren

    Eine ganz besondere Klasse konnte Schulleiter Rudolf Wisbauer beim diesjährigen Jubiläumsklassentreffen der Marien-Realschule Kaufbeuren begrüßen.

    Denn vor ihm saßen nicht wie sonst Mädchen im Alter von elf bis 16 Jahren, sondern unter anderem auch rund 30 Frauen, die in den Jahren 1941 beziehungsweise 1951 an der damaligen dreiklassigen Mädchenmittelschule der Franziskanerinnen ihre Mittlere Reife erfolgreich abgelegt hatten. Kontinuierlich konnte in den vergangenen Jahren die Altersgrenze bei den Klassentreffen nach oben hin erweitert werden, sodass heuer zum ersten Mal ehemalige Schülerinnen teilnahmen, die vor - sage und schreibe - 70 Jahren ihren Abschluss gemacht haben. Mit großem Interesse folgten sie den Ausführungen über die vielseitigen Angebote an der mittlerweile sechsstufigen Realschule, die neben dem neuen mathematischen Zweig ein breites Spektrum einer ganzheitlichen, wertorientierten Bildung und Erziehung bietet. Ganz angetan waren sie von den baulichen Neuerungen, angefangen vom neu renovierten Ostbau, der großen Doppelturnhalle bis hin zur Mensa im Erdgeschoss des Internats. Erstaunt waren sie auch vom Anstieg der Schülerzahlen in den vergangenen Jahren. So besuchen heuer genau 806 Schülerinnen die Marien-Realschule, so viele wie noch nie in der nunmehr schon 180-jährigen Geschichte der Kaufbeurer Marienschulen.

    Beim Rundgang durch das Schulhaus wurden viele Erinnerungen aus der damals sehr schwierigen Schulzeit aufgefrischt. Hunger, Angst und Not prägten die Schulzeit von 1938 bis 1941, aber auch in den Nachkriegsjahren von 1948 bis 1951 mangelte es an vielem, nicht nur am Heizmaterial für den Winter. Vor allem durch das Fehlen von Schulbüchern blieb den Schülerinnen nichts anderes übrig, als den gesamten Lehrstoff per Hand aufzuschreiben - welch ein Unterschied zur jetzigen Schulsituation. Auch die damalige Klassengröße von 54 Schülerinnen ist heute wohl kaum noch vorstellbar.

    Begeistert wären die derzeitigen Schülerinnen höchstens über die Schulzeitverkürzung, denn im Jahr 1941 endete das Schuljahr bereits vorzeitig an Ostern, da alle Schwestern wegen angeblich "staatsgefährdender Gesinnung" aus dem Schuldienst entlassen und die Marienschulen am 25. März 1941 endgültig geschlossen wurden.

    Dank an "Mittelsfrauen"

    Ingrid Hiemer von der Vorstandschaft von "Kontakt", der Ehemaligenvereinigung der Marienschulen, bedankte sich mit einem Crescentia-Memory, hergestellt von der Juniorfirma der Schule, bei den sogenannten ?Mittelsfrauen?, die jeweils die Verbindung zu ihren Klassenkameradinnen hergestellt hatten. Eingeladen waren heuer insgesamt 29 Klassen aus den Jahrgängen 2006, 2001, 1991, 1986, 1981, 1971, 1961, 1951 und 1941. Von überall kamen sie her. Die weiteste Anreise hatte Christine Scharl-Cornforth (Abschluss 1971), die seit über 30 Jahren in Kanada lebt.

    Zum Abschluss des Nachmittags zelebrierte Schulseelsorger Pater Joshy Palakunnel in der Institutskirche St. Maria den Festgottesdienst. Die musikalische Gestaltung übernahm die "Sunshine-Gottesdienstband" unter der Leitung von Michael Bauer.

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