Singen in der Grundschule ist wieder aktuell. Im Regierungsbezirk Schwaben hat das "Netzwerk Musik in Bayern" mit dem Kultusministerium sein eigenes Modell entwickelt: Chorklassen an Grundschulen (wir berichteten).
Darüber informierten sich Vertreter der Kultusministerien aus Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie von Schulbehörden in Oberfranken, Mittelfranken und Oberbayern in der Musikakademie Marktoberdorf. Sie kamen, um in Vorträgen und Gesprächen mit angehenden Chorklassenlehrern Einblick zu erhalten. Nun will man beraten, wie das Modell in anderen Bundesländer umgesetzt werden kann.
Weil in den Familien häufig nicht mehr gesungen wird, entwickelte Karl Zepnik, künstlerischer Leiter der Musikakademie Marktoberdorf, 2007 den Kurs >.
An 20 Ausbildungstagen, verteilt auf zwei Schuljahre, erlernten Lehrer die Grundlagen kindgerechten Singens, erhielten Stimmbildung und erlebten, wie fantasiereich Singen mit Kindern sein kann. Mit Abschluss der Ausbildung erwarben sie die Befähigung, Chorklassen zu leiten.
orklassen an Grundschulen >> wurde 2008 als Pilotprojekt in Schwaben eingeführt, um zu erproben, wie sich das vertiefte Singen im Unterricht auswirkt.
Bisher gab es solche Chorklassen in Marktoberdorf, Markt Rettenbach, Hainsfarth, Lindau, Lindenberg, Buxheim, Haldenwang, Kaufbeuren, Neugablonz, Buxheim, Buchloe, Thalhofen, Schwangau und Bobingen. 2013 endet das Projekt. Dann liegen die Ergebnisse einer Studie vor, die das Projekt evaluiert. Die Kinder, die zwei Jahre eine Chorklasse besucht haben, traten beim Chorklassentreffen auf die Bühne, sangen, tanzten, musizierten. Schließlich stimmten sie gemeinsam Lieder aus der Singlok an, einem Liederkalender, den das Kultusministerium kostenlos an alle 1. Klassen der bayerischen Grundschulen in Bayern ausgegeben hatte.