Zwei interessante Fortbildungstage für Eltern bot der Förderverein für das Montessori-Modell 'MoMo-Fuchstal' an. Diesmal wurde Montessori-Pädagogik nicht nur in Bezug auf kleine und Schulkinder behandelt, sondern auch auf die Pubertät ausgeweitet.
Referentin Claudia Schäfer aus Freiburg versteht es, Eltern Tipps für die Montessori-Erziehung zu Hause zu geben. Wichtigster Grundsatz sei es, dass Kinder die Dinge selbst tun. Der Erwachsene greife erst ein, wenn das Kind um Hilfe bitte. Wichtig sei das Vertrauen der Eltern in ihr Kind, das gelte für alle Altersstufen.
Das Lernen mit allen Sinnen war ebenfalls ein wichtiger Punkt. Schäfer führte mit den Eltern einfache Hör-, Fühl- und Sehübungen durch. Besonders für zu Hause geeignet seien die Übungen des täglichen Lebens. Sie gehen vom Schuhe binden für die Kindergartenkinder bis zum Ausfüllen einer Überweisung im Jugendalter. Für die spezielle Problematik von pubertierenden Kindern gab die Referentin der Gruppe Zeit zum Austausch. Pubertierende seien anders, sie gingen in der Entwicklung manchmal zurück, seien vergesslich, um dann einen großen Schritt in das Erwachsenenalter zu machen.
Die Grundsätze 'Geduld', 'Warten, bis ich um Hilfe gebeten werde' und das 'Prinzip der minimalen Hilfe' gelten auch hier, meinte die Pädagogin.
Beim Thema Hausaufgaben empfahl sie den Müttern, sich möglichst nicht einzumischen. 'Schaffen Sie den Rahmen, damit die Kinder in Ruhe arbeiten können. Beantworten Sie nur Fragen ihres Kindes.' Gleich nach der Schule sei ein schlechter Zeitpunkt für Hausaufgaben, da die Kinder sich erst erholen müssten. Berücksichtigen sollten Eltern auch, dass die Kinder sich zwischendurch bewegen wollen.
Nach Meinung von Claudia Schäfer werden die Hausaufgaben überschätzt, denn sie erfüllten laut Studien nicht immer den Zweck der Leistungsförderung. Vor allem sollten Eltern nicht in die Rolle des Lehrers fallen.