Murmeltier-Salbe gegen Ischias, Bambus-Geschirrtücher für strahlenden Glanz, Massage-Ringe gegen steife Finger und ein Multi-Quirl für die 'cremigste Creme der Welt' – und das alles 'zu Schleuderpreisen', wie die Fieranten des Krämermarkts an diesem Jahrmarktsdienstag in die Menge rufen.
Auf Wein- und Roßmarkt, Hallhof und Maximilianstraße bieten die rund 130 Händler noch bis einschließlich Donnerstag ihre Waren an. Ein Herr mit dem passenden Nachnamen Krämer findet sich eher zufällig am Stand von Willi Wiltschka wieder, der ihm mit einer Art Spachtel aus Mineral-Kristallen die Armhaare entfernt. 'Tut gar nicht weh', besänftigt der Krämer seinen Kunden. 'Ganz im Gegenteil. Man bekommt noch eine sanfte Massage gratis.' In kleiner Ausführung ist das Produkt für die Bikini-Zone der Frau gedacht, im Großformat für behaarte Männerrücken.
Wer statt seinem Haarflaum eher Warzen oder Schuppenflechte bekämpfen will, deckt sich bei Ingrid Langenberger mit Teufelskrallen-Balsam ein. 'Reine Natur. Ohne Chemie', verspricht die Fierantin, die jedes Jahr den weiten Weg von Thüringen nach Memmingen auf sich nimmt. 'Weil der Umsatz hier so gut ist.'
Antibakterielle Silberstreifen
'Dass die Memminger nicht so aufs Geld schauen', weiß auch Niederbayerin Silvana Ehret. An ihrem Stand mit dem Namen 'Putzfee' stellt sie eine Neuheit vor: Bambus-Tücher mit antibakteriellen Silberstreifen. 'Mit bloßem Auge sieht man die Streifen nicht. Aber sie garantieren, dass die Tücher nicht zu stinken beginnen.' Ludwiga Jüttner ist offenbar überzeugt und kauft. Seit 60 Jahren hält die Osterbergerin dem Krämermarkt die Treue. 'Als Kind hat man früher ja nix anderes gehabt, als einmal im Jahr auf den Markt zu gehen. Man hat ja immer auf dem Feld helfen müssen.
' Heute ist sie mit Ehemann Gerald von Osterberg nach Memmingen gekommen, um ein 'G’wand' für den Winter zu kaufen.