Über 40 Frauen informierten sich beim interreligiösen und interkulturellen Frauenfest im Haus International in Kempten. Gastrednerin Gönül Yerli, Vizedirektorin des islamischen Forums in Penzberg, hob in ihrem Gastvortrag 'Frauen erleben interreligiösen Dialog' das wertschätzende Miteinander der Religionen hervor.
Veranstalter war der interreligiöse Frauenkreis unter Leitung von Frauenseelsorgerin Ida-Anna Braun, der sich seit Jahren mit dem Judentum, dem Christentum und dem Islam beschäftigt. 'Wir sehen unseren Auftrag darin, für Frieden einzustehen und Voraussetzungen für diesen Frieden zu schaffen. Es geht darum, die jeweils andere Kultur als Bereicherung zu sehen', betonte die Pastoralreferentin,
Yerli, die unter anderem einen Fernkurs für katholische Theologie absolvierte, erläuterte, dass es beim gemeinsamen Sprechen über Religion nicht um eine neue Einheitsreligion gehe, sondern um gemeinsame Ziele, die in den einzelnen Religionen grundgelegt seien. Der gemeinsame Nenner sei Gott.
Problemfelder im interkulturellen Dialog gäbe es genug. Vorurteile, Feindbilder und eine völlige Ahnungslosigkeit bezüglich der Religion des anderen sei dem Frieden nicht förderlich. Chancen sah die Rednerin im gemeinsamen Engagement für wichtige Projekte, denn Zusammenleben müsse von einem dauernden Prozess des Gebens und Nehmens begleitet werden.