Mit einem Dankgottesdienst wurde gestern der Abschluss der umfangreichen Dachsanierung der evangelischen Kirche "Unser Frauen" gefeiert. Vor 66 Jahren war das Kirchengebäude bei einem Bombenangriff kurz vor Kriegsende schwer beschädigt worden, erinnerte Pfarrer Stephan Ranke. "Was Konfirmanden damals hinaufgenagelt haben, hat so lange gehalten", sagte er anerkennend. Vor zwei Jahren sei jedoch klar geworden, dass eine grundlegende Sanierung des Dachs unumgänglich sei.
"Der Eigenanteil bei der Finanzierung war ein Betrag, den wir uns nicht vorstellen konnten", erklärte Ranke. Rund 260 000 Euro sollte die Gemeinde aufbringen - bei Gesamtkosten von fast einer Million Euro. "Ich freue mich, sagen zu können: Das Dach ist fast bezahlt." Ranke sprach allen Spendern seinen Dank aus. "Da war Gott mit im Spiel", sagte der Pfarrer mit Blick auf die Finanzierung und auf den unfallfreien Ablauf der Arbeiten. Die Statik der Kirche wurde gesichert, der Dachstuhl restauriert, das Dach neu eingedeckt und die Fassade gestrichen.
Gut die Hälfte der Kosten übernahm die Evangelische Landeskirche, der das Gebäude gehört. Rund 80000 Euro kamen von der Stadt, 55000 Euro von der Bayerischen Landesstiftung, 30000 Euro vom Landesamt für Denkmalpflege und rund 15000 Euro vom Bezirk.
An Bombenangriff erinnert
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erinnerte am gestrigen 8. Mai, dem Tag des Kriegsendes, an die Bomben über Memmingen. "Wir denken heute an den furchtbaren Bombenangriff am 20. April 1945 und an die 350 Mitbürger, die dabei ihr Leben lassen mussten." Dekan Kurt Kräß sprach der Gemeinde zu, sie könne stolz sein, die Finanzierung geschafft zu haben. "Viele Menschen haben zusammen geholfen. Geduldig sind Sie dieses Werk angegangen." Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kirchenmusikdirektor Hans-Christoph Hauser aus Germering an der Orgel und von Rainer Kropf an der Trompete.