Dass sie noch einmal in dem kleinen Raum zusammensitzen, scherzen und Kaffee trinken, hätte Klara Schweiger kaum für möglich gehalten. Die 89-Jährige hat Besuch. Karl Binder, der im August vor genau 50 Jahren dort in der jetzigen Sulzberger Metzgerei Höbel seine Lehre begann, will sich bei seiner ehemaligen Lehrherrin bedanken. Schon lange lebt Binder im württembergischen Gundelfingen.
>, klingt der 64-Jährige fast ein bisschen förmlich. Doch als Binder seiner ehemaligen Chefin einen großen Blumenstrauß überreicht, kommen ihm vor Rührung fast die Tränen.
Heute führen Schweigers Tochter Elisabeth Höbel und Enkel Rainer Höbel die gut gehende Metzgerei. Sie gesellen sich zu Klara Schweiger und Karl Binder, die angeregt über vergangene Zeiten plaudern. Zwischen den Metzgern (bis zu seinem Ruhestand führte Binder eine eigene Metzgerei) kommt schnell eine rege Diskussion über die Betriebsführung auf.
Aber was hat sich in all den Jahren geändert? >, sagt Schweiger und fügt entschieden an: > Und das erkenne man schnell an Kleinigkeiten, wie etwa der Pünktlichkeit oder dem Willen, so die frühere Chefin. Dann sei da natürlich noch der technische Fortschritt. Heute gebe es ja >, meint Klara Schweiger.
Als Binder zwischen den Gesprächen seinen Blick in die Runde schweifen lässt, sagt er mit heiterer Miene: > Er sei immer gern in der Sulzberger Metzgerei gewesen.
>> Schließlich sei er erst 14 Jahre alt gewesen, als ihn sein Vater nach Sulzberg gebracht hat. Ihm klingt es heute noch in den Ohren, als er zur Metzgerfamilie sagte: > Nach Hause zu seinen Eltern sei er seitdem nur noch zwischendurch auf einen Besuch gegangen. Und beim rührseligen Abschied in Sulzberg schloss Binder nicht aus, mal wieder >.