Nach den Großbränden im Bayerischen Wertstoffzentrum (BWZ) in Pforzen gab es viel Kritik an dem Unternehmen. Die Löschwassertanks seien unter anderem zu klein, es werde mehr Müll zum Sortieren angeliefert als täglich den Hof verlasse – weshalb Selbstentzündungen des gestapelten Materials diskutiert werden. Hunderte von Feuerwehrleuten waren bei den Bränden involviert. BWZ-Geschäftsführer Uwe Höch spendete nun – auch namens der drei Gesellschafter – als Dankeschön Feuerwehrbedarf im Wert von 7000 Euro an die Pforzener und die Obergermaringer Wehr. Zugleich gab er bekannt, dass das Unternehmen rund 100 000 Euro in zwei neue Löschwasserreservoires investiert habe. Bislang gab es nämlich nur ein Löschbecken mit 340 Kubikmetern Volumen – wesentlich mehr als die Industrienorm verlange (nämlich 240 Kubikmeter). Doch nach den Bränden wollte das BWZ trotzdem nachlegen und schuf einen Behälter mit 96 und einen weiteren mit 500 Kubikmetern, sodass auf dem Gelände nun fast 940 Kubikmeter Wasser zum Löschen eines Brandes direkt zur Verfügung stehen. Das Befüllen der Tanks besorge die Gemeinde Pforzen.
Auch die Kritik an den angelieferten Wertstoffmengen habe das BWZ aufgegriffen. Jeder Gesellschafter dürfe nur noch 50 Tonnen Wertstoffe pro Tag anliefern – und die gleiche Menge müsse pro Tag das Areal auch wieder verlassen. Das werde auch vom Landratsamt ständig kontrolliert.
Als Wiedergutmachung erhalten die beiden Wehren je eine Tonne Löschschaum und sogenannte Schaum-Wasser-Werfer, die laut Kreisbrandrat Markus Barnsteiner eine hohe Wurfweite aufweisen und zugleich von relativ wenig Personal bedient werden können. Pforzens Bürgermeister Hermann Heiß hoffte, dass das gespendete Material nun möglichst nicht zum Einsatz kommen müsse. Auf dem Hof des BWZ habe sich viel getan, das gelagerte Material sei sichtlich weniger.
'Uns ist wichtig, dass die Dinge hier in Ordnung gebracht werden', so Germaringens Bürgermeister Kaspar Rager. 'Man hatte das Gefühl, etwas stimmt hier nicht.' Germaringen habe – auch aufgrund des Windes – viel Rauch bei den Bränden abbekommen. Darum sei das Interesse in seiner Gemeinde an der ordentlichen Aufarbeitung wichtig.
Hubert Schmid verwahrt sich gegen Kritik
Der Marktoberdorfer Unternehmer Hubert Schmid dankte im Namen der BWZ-Gesellschafter 'allen, die mit den Bränden Stress hatten', verwahrte sich aber gegen die Kritik Ragers, es werde nicht ordnungsgemäß auf dem Gelände gearbeitet. In einem Falle habe es Brandstiftung gegeben, 'da kannst Du nichts machen'.
Und bei den beiden jüngsten Feuern im BWZ sei die Ursache noch nicht geklärt. Zwar habe viel zu verarbeitendes Material auf dem Hof gelegen, 'aber das haben wir geklärt'. Man wolle sich aber bemühen, noch mehr für den Brandschutz zu tun.