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"Mehr Eier als der ganze DFB": Reporter/innen tragen bei WM 2022 Regenbogenfarben

Nach Fifa-Verbot der "One Love"-Binde

"Mehr Eier als der ganze DFB": Reporter/innen tragen bei WM 2022 Regenbogenfarben

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    Statt den europäischen Mannschaftskapitänen tauchten am Montag bei der WM Reporterinnen und Reporter in Regenbogenfarben auf und setzten so ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. (Symbolbild)
    Statt den europäischen Mannschaftskapitänen tauchten am Montag bei der WM Reporterinnen und Reporter in Regenbogenfarben auf und setzten so ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

    Eigentlich wollten ja Manuel Neuer und seine Kapitänskollegen aus Europa bei der Fußball-WM 2022 in Katar mit One-Love-Binden und Regenbogenfarben darauf ein Zeichen setzen. Doch weil die Fifa sich strikt gegen die Binden stellt, übernehmen das nun Andere - abseits des Platzes.

    Journalisten tragen Regenbogenfarben

    Das Zeichen für Vielfalt und Toleranz kam nämlich am Montag aus den Reihen der Reporterinnen und Reporter  bzw. den Expertinnen und Experten. Sowohl die bisexuelle BBC-Expertin Alex Scott, die deutsche Kommentatorin Claudia Neumann, als auch der US-amerikanische Journalist Grant Wahl trugen bei den Spielen am Montag Regenbogenfarben und wurden dafür im Internet gefeiert, von den Sicherheitsbehörden in Katar jedoch teilweise sogar auf- und festgehalten.

    BBC-Expertin Alex Scott trägt One-Love-Binde live im TV

    Schon vor dem ersten Spiel am Montag (England gegen Iran) trug die ehemalige englische Fußball-Nationalspielerin Alex Scott, die als Expertin für BBC in Katar vor Ort ist, genau so eine One-Love-Binde, wie sie die Kapitäne einiger europäischer Teams vor den angedrohten Sanktionen der Fifa tragen wollten. Die 38-jährige Expertin hatte das umstrittene und diskutierte Stoff-Stück während einer Live-Übertragung im britischen Fernsehen an ihrem linken Arm. Für ihren Mut, diese Geste in einem Land wie Katar als bisexuelle Frau durchzuziehen, wurde sie in den sozialen Medien umfangreich gefeiert.

    US-Journalist Grant Wahl wird wegen Regenbogenfarben festgehalten

    Beim zweiten Spiel dann (Senegal gegen Niederlande), war es dann der US-Journalist Grant Wahl, der ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen wollte. Er trug ein Shirt mit Regenbogenfarben, wurde aber noch vor dem Spiel von katarischen Sicherheitsbehörden abgefangen. Die Behörden ließen Wahl nicht in das Stadion und forderten ihn auf sein T-Shirt zu wechseln. Etwa eine halbe Stunde wurde er deshalb festgehalten. Später durfte er wieder gehen und es folgte ein angebliche Erklärung des Vorfalls: Man habe ihn festgehalten, um ihn vor Fans zu schützen, die ihn wegen des T-Shirts attackieren könnten.

    ZDF-Moderatorin Claudia Neumann für Vielfalt und Toleranz

    Auch beim letzten Spiel des Montags (USA gegen Wales) gab es eine Regenbogen-Aktion für Toleranz und Vielfalt: Dieses Mal war es die deutsche Kommentatorin Claudia Neumann, die mit Regenbogen-Shirt und Regenbogen-Armbinde auf ihrem Reporterplatz saß. "Es hätte ein legendärer, ein stolzer WM-Tag werden können, so aber verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen", sagte die ZDF-Moderatorin gleich zu Anfang. Mit ihrem Outfit wolle sie "ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen". Dafür wurde auch sie im Internet mit Worten wie "mehr Eier als der ganze DFB" von zahlreichen Usern gelobt und gefeiert.

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