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Max Greger jun. heizt mit seiner Band den APC-Sommer in Kempten an

Konzert

Max Greger jun. heizt mit seiner Band den APC-Sommer in Kempten an

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    Max Greger jun. heizt mit seiner Band den APC-Sommer in Kempten an
    Max Greger jun. heizt mit seiner Band den APC-Sommer in Kempten an Foto: Veranstalter

    "Summertime" war die Zugabe in den Kleinen Thermen des Archäologischen Parks Cambodunum (APC). Und dieser Gershwin-Welthit war als Latin-Funk-Mixtur (zunächst) ebenso wenig erkennbar wie der Hochsommer.

    Aber das sagt noch gar nichts aus über die Qualität der Musik, die Max Greger jun. und Band in den Kleinen Thermen >. Die war schlicht und ergreifend super. Zwar rissen die sparsamen Ansagen des Giesingers keinen vom Hocker. Dafür griff er, ausgebuffter Jazzer und Bandleader mit Händchen, kreativ und stilsicher in die Tasten des Flügels, so dass sich wenigstens die Ohren der 250 Zuhörer um ein paar Grad erhitzten. Damit aber nicht genug. Zumindest den männlichen Besuchern heizte die leichtgeschürzte Sängerin Eva Leticia Padilla aus New York gar mächtig ein: > singt sie mit raumgreifender, sinnlich-souliger Jazzstimme.

    Ihre >-Ballade verwandelt die Kleinen Thermen in das ursprüngliche Römische Warmbad - kokett rafft die barfüßige Mexikanerin ihr schwarzseidenes Kleid kniehoch, als ob sie, rhythmisch bewegt, gleich in diesen fiktiven Tränen-Fluss steigen wollte. > und > schwimmen auf derselben Welle stimmgewaltigen Balladen-Feelings.

    Ihren kongenialen Adam (sprich Partner) in puncto sinnenfreudiger Musikalität fand diese Paradies-Eva in Charly Augschöll: Seine heißblütigen Tenorsax-Solos (in reizvollem Wechsel mit Sopransax, Altsax und Querflöte) wachsen sich öfters zu wahren Balz-Orgien aus - in mitreißendem Rhythm n Blues, Swing, Soul oder Latin, rund um die tänzelnde Jazz-Fee. Aber auch in Trio-Besetzung kann sich Max Gregers Junior-Jazz hören lassen.

    Drummer Obi Jenne fällt da erfreulich positiv auf durch seine absichtsvolle Unauffälligkeit. Er swingt dezent nur auf Becken und Hi-Hat, etwa bei Friedrich Hollaenders Marlene-Dietrich-Schlager von 1933 >. Dafür lässt er bei einem vogelwilden Bossa Nova ein Schlagzeugsolo vom Stapel, das sich gewaschen hat - im Vollwaschgang samt Turbo-Schleuderprogramm. Kontrabass-Professor Mini Schulz, ebenfalls aus Stuttgart, brilliert in gleichgewichtiger Balance zu Gregers Klavierkünsten mit inspirierten Soli - arco und pizzicato, bei >, > oder >. Und Max Greger entpuppt sich beim Shuffle > als glänzender Boogie-Pianist mit rollenden Bässen und glitzernden Diskant-Figuren.

    Fazit: Ein sinnenfroher, hochklassiger Jazzabend, bei dem die APC-Manager im vollen Haus auch die schwierige Akustik in den Griff bekamen - mit Hilfe einer Handvoll Lautsprecherboxen, klug verteilt auf die Mäuerchen-Mäander im archäologischen Grabungsgelände.

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