Einen Riesenerfolg landete die Harmoniemusik Seeg beim 63. Außerferner Bundesmusikfest, das am Wochenende in Schattwald im Tannheimer Tal stattfand. Beim Marschmusikwettbewerb holte sich die Kapelle mit Dirigent Hans-Peter Stechele in der höchsten Stufe E mit 87 Punkten den ersten Platz vor den Kapellen aus Lechaschau und Altdorf. Am Freitag zuvor probten die Kapellen Seeg und Altdorf dafür in Seeg öffentlich. Hunderte von Zuschauern säumten dabei die Ortsstraße.
Antreten, abmarschieren, schwenken oder halten – aber auch abreißen, wenden, defilieren oder formieren: Dies alles sind Begriffe, die Dirigenten und Musiker kennen müssen, wenn sie sich für einen Marschmusikwettbewerb anmelden. Die Seeger tun dies nun schon seit Jahrzehnten und sind alle zwei Jahre beim Wettbewerb im benachbarten Österreich dabei. Erstmals traten sie heuer in der höchsten Stufe an. Darum luden sie ihre Kollegen aus Altdorf zur gemeinsamen, öffentlichen Probe ein. Sonst wird auf dem Festplatz oder im Gewerbegebiet geübt, seit zwei Monaten geschieht das zweimal pro Woche, so Dirigent Stechele.
Vor allem kommt es beim Marschmusikwettbewerb auf das geordnete Musizieren in Bewegung an und das soll der Perfektionierung des optischen und musikalischen Auftretens der Kapellen in der Öffentlichkeit dienen. Neben musikalischer Exaktheit sind kultivierte Interpretation und einheitliche Bewegungsabläufe gefragt. Es sieht zwar oft verwirrend aus, wenn die Musikanten ineinander oder aneinander vorbei marschieren, nach dem Ablauf wird der Sinn aber deutlich, wenn die Kapelle eine ganz neue Formation eingenommen hat.
Die Schwierigkeitsstufen sind in die Stufen A bis E eingeteilt, wobei bei letzterer zusätzliche Showelemente gefordert sind. Die Seeger waren diesbezüglich gut drauf. 'Es wird interessant, wir haben die Ziele hochgesteckt', erklärte Stechele noch zuvor in Seeg.
Er bestätigte allerdings, dass seine Musikanten 'viel Spaß haben und hoch motiviert sind'. Dies bestätigte auch Kollege und Freund Michale Filser, Dirigent der Musikgesellschaft Altdorf, die sich nicht als Konkurrent sah, da sowieso 'jeder Seins' mache, so die beiden Kapellmeister.
Insgesamt beteiligten sich 36 Kapellen am Wettbewerb in Schattwald, aber Seeg landete an der Spitze von den drei Kapellen in der Stufe E. So kam es nicht nur zum gemütlichen Beisammensein nach der Probe am Freitag: Nach der Wertungsbekanntgabe im Festzelt am Sonntagabend wurde zudem noch ordentlich gefeiert.