Als Buchhändlerin ist sie eigentlich mehr die Fachfrau für wohlgewählte Worte. Aber als der Internationale Kammerchorwettbewerb erstmals nach Marktoberdorf kam, war ihre Neugierde groß, und die Begeisterung für Chöre und Chormusik war geweckt.
> > im Modeon
Gemeinsam mit Hildegard Rabus waren wieder einmal zahlreiche Liedtexte, Chorpräsentationen und Grußworte für das umfangreiche zweisprachige Programmbuch zu übersetzen. Aber auch für so einfache Arbeiten wie das Eintüten von Flyern oder Essensmarken für die Sänger ist sich die 56-Jährige nicht zu schade. Die Aktualisierung der Adressen, an die die Einladungen gehen, hatte sie sich für dieses Jahr ebenfalls vorgenommen. Festivalzeit ist für sie, die ansonsten auch schon weit in der Welt herumgereist ist, Urlaubszeit: ein ganz spezieller Urlaub - ein Chorfamilienurlaub, den sie im Modeon verbringt.
Selbst, so erzählt sie, habe sie nie im Chor gesungen, obwohl sie das musische Gymnasium Marktoberdorf besuchte. Geige und Klavier waren ihre Instrumente. Aber nicht die Musik, sondern die Literatur hat es ihr angetan. Schon als Schülerin half sie in der Buchhandlung Diehl mit.
In München studierte sie Germanistik mit dem Schwerpunkt Mittelhochdeutsch und legte in diesem Fach auch ihre Promotion ab. Danach ging sie ihren Wunschberuf an: Buchhändlerin. Die Lehre machte sie bei Herder in München, 1984 eröffnete sie ihre eigene Buchhandlung in ihrem Heimatort Marktoberdorf. Im gleichen Jahr nahm die Bayerische Musikakademie im Marktoberdorfer Schloss ihren Betrieb auf: >, wie Marlies Pötzl sagt.
Deren Leiter war bis 2006 Dolf Rabus, der auch die Marktoberdorfer Festivals Kammerchorwettbewerb und Musica Sacra International aus der Taufe hob und bis heute organisiert.
Gut erinnert sich Marlies Pötzl an die Anfänge: Nächtelang hätten sie und Hildegard Rabus in der Bibliothek verbracht und Text für Text erobert. Natürlich müsse bei den vielen Sprachen oft auf weitere Hilfe zurückgegriffen werden. Aber nicht nur mit den Texten, auch mit dem Computer hätten die Übersetzer damals noch gekämpft - sie waren für alle noch neu. Auf einer Datenbank werden die Stücke seither abgespeichert. Die viele Arbeit aber lohne sich.
>, unterstreicht sie die Bedeutung des Programmbuches und der Handzettel, die bei jedem Konzert ausliegen.
Vieles hat sich im Lauf der Jahre gut eingespielt. >, freut sich Pötzl. Und weil sie auch für den Kartenvorverkauf mit zuständig ist, weiß sie auch: >.
Sie und ihre Mitstreiter freuten sich aber nicht nur auf jede Menge guter Chormusik. Auch das Treffen mit >, den treuen Gästen aus der Chorwelt, mache das Festival so prickelnd. >, strahlt Pötzl.
Zur Einstimmung singt heute um 10.30 Uhr der israelische Chor auf dem Wochenmarkt (bei Regen in der Sparkasse).