Die Farbe und das Licht des Allgäus waren über Jahrzehnte das Thema in den Bildern von Wanda Schubert-Helfferich. Die Malerin, die vielfach ausgezeichnet wurde, starb nun mit 89 Jahren in Marktoberdorf, wo sie im Zweiten Weltkrieg ihre neue Heimat fand und aus dem Kulturleben kaum wegzudenken ist.
Wanda Schubert-Helfferich wurde am 8. November 1922 geboren und wuchs in Stuttgart auf. Nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste stoppte der Krieg vorübergehend ihre Kunstkarriere. W. H., wie sie damals ihre Bilder signierte, kam nach Oberdorf und fand Aufnahme im Sailer-Anwesen am Marktplatz, wo sie den Witwer Franz Schubert (1912 - 2001) kennenlernte und 1946 heiratete.
Über Jahrzehnte übernahm Wanda Schubert-Helfferich beim Kolpingtheater und bei den Fasnachtern die Maske. Zudem trat sie mit den Globetrottern auf – einer Keimzelle der Oberdorfer Fasnacht.
Daneben galt ihre Leidenschaft weiter der Kunst. Stärker als in Stuttgart rückte die Landschaft in den Vordergrund. Sie ließ sich von den Impressionisten faszinieren und widmete sich dem Spiel von Licht und Schatten. Bepackt mit Klappstuhl, Sonnenhut, Pinsel und Farben fuhr sie in die Moore, um mit raschem Pinselstrich die Vergänglichkeit des Lichts einzufangen.
Ihr malerisches Können fand viel Anerkennung. 1956 erhielt sie als erste Frau den Kunstpreis der Stadt Kempten. Immer wieder zeigte sie Einzelausstellungen oder beteiligte sich an Schauen der Marktoberdorfer Künstlergruppe 'Wir hier'. Eines ihrer Bilder verwahrt auch die Staatsgalerie in Stuttgart.
Eine letzte Auszeichnung erhielt sie erst im Dezember: Bürgermeister Werner Himmer überreichte ihr die 'Genovefa-Brenner-Medaille' der Stadt Marktoberdorf für ihr Lebenswerk. Er würdigte ihren 'Blick für das Essenzielle', ihren 'kraftvollen Stil zwischen Impressionismus und Expressionismus', der ihre Bilder 'unverwechselbar' mache. Zudem gelinge es ihr, das Innere eines Menschen festzuhalten. Er zeigte, dass die Künstlerin nicht nur durch eine Stadtansicht im Rathaus oder Porträts in der Musikakademie präsent ist, sondern auch durch Bilder in Sgraffito-Technik an mehreren Häusern der Stadt.
Wanda Schubert-Helfferich gab ihre Kreativität und Liebe zur Natur auch an ihre vier Töchter Margit Brill, Monika Schubert, Regine Liffers und Susanne Hänsch weiter. Sie sind im Kulturleben der Stadt ebenfalls keine Unbekannten.
Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Samstag, 10. März, um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin statt.