Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Manuela Kiechle aus Wildpoldsried war fünf Monate als Krankenschwester in Afrika

Begegnung

Manuela Kiechle aus Wildpoldsried war fünf Monate als Krankenschwester in Afrika

    • |
    • |
    Manuela Kiechle aus Wildpoldsried war fünf Monate als Krankenschwester in Afrika
    Manuela Kiechle aus Wildpoldsried war fünf Monate als Krankenschwester in Afrika Foto: privatalbum

    Im September 2011 verabschiedete die Pfarrgemeinde Wildpoldsried Manuela Kiechle. Im Auftrag der Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica ging sie für fünf Monate als Kinderkrankenschwester in den westafrikanischen Staat Niger und erfüllte sich damit einen langgehegten Traum.

    Jetzt ist die 23-jährige Wildpoldsriederin wieder zurück in der Heimat und berichtete im Gasthaus Hirsch darüber, was sie im nigerianischen Departement Kollo erlebt hat. Nach Afrika, sagte Kiechle, wollte sie 'schon immer'. Zunächst absolvierte die junge Frau eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und bewarb sich anschließend bei Humedica um einen Einsatz in Afrika. In der Provinzstadt Kollo (15 000 Einwohner), sie liegt 35 Kilometer südöstlich der nigerianischen Hauptstadt Niamey, betreibt die Hilfsorganisation eine Klinik. Dort sammelte Manuela Kiechle ihre ersten Erfahrungen über Land und Leute und stellte schnell fest: Niger ist ein unterentwickeltes Land, die Bevölkerung ist unvorstellbar arm. Jeden Freitag werden in der Klinik Lebensmittel an unterernährte Kinder verteilt, um sie vor dem Verhungern zu bewahren.'

    'Mit Elan und meiner deutschen Denk- und Arbeitsweise' wollte die junge Wildpoldsriederin an die Arbeit gehen. Und stieß dabei schnell an die Grenzen des Personals vor Ort. 'Ich musste feststellen, dass der Begriff Zeit in diesem Land eine untergeordnete Rolle spielt und alle Verrichtungen langsamer vonstattengehen', beschrieb die Wildpoldsriederin in ihrem Vortrag. Erst nach und nach wurden ihr die Denk- und Arbeitsweise der Einheimischen vertrauter.

    Wie Manuela Kiechle erklärte, seien 70 Prozent aller Patienten Kinder, die zumeist wegen Unterernährung, behandelt werden.

    Und der jungen Frau fiel auf, dass die Augen der Kinder nicht leuchten 'wie bei unseren Kindern': Stundenlang würden die Kleinen dasitzen und auf ihre Behandlungen warten. Die Mütter müssten zuvor oft einen Tagesmarsch auf sich nehmen, um überhaupt ins Krankenhaus zu kommen. Kiechle: Es war für mich schockierend, wenn ein Kind starb, nur weil die Behandlung zu spät erfolgte.'

    Viele unterernährte Kinder, schockierende Krankheiten und Fehlbildungen hat die 23-Jährige in Afrika gesehen und war 'entsetzt über die bittere Armut der Bevölkerung'. Und dennoch: Um Kindern zu helfen, möchte sie in das Land zurückkehren.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden