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Lebenshilfe Kempten: Wohlbestelltes Haus

Lebenshilfe

Lebenshilfe Kempten: Wohlbestelltes Haus

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    Lebenshilfe Kempten: Wohlbestelltes Haus
    Lebenshilfe Kempten: Wohlbestelltes Haus Foto: Reinhold Negele

    In der Lebenshilfe Kempten geht bekanntlich eine Ära zu Ende: Nach 24 Jahren als Vorsitzender und 32 Jahren Vorstandstätigkeit hat sich Klaus Meyer auf der Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Nachfolger wurde sein Stellvertreter Bernhard Schmidt.

    Für sein Engagement für die Elterninitiative und die daraus entstandenen Hilfen und Einrichtungen wurde Meyer einstimmig zum zweiten Ehrenvorsitzenden in der Vereinsgeschichte gewählt. Der 69-Jährige übergab an seinen Nachfolger ein 'wohlbestelltes Haus'. Wirtschaftlich und finanziell stehe die Lebenshilfe mit einer Eigenkapitalquote von über 84 Prozent sehr gut da. 'Ich weiß, dass ich in sehr große Fußstapfen trete', meinte Bernhard Schmidt. Geschäftsführer Alwin Hönicke würdigte Klaus Meyer, seine Verdienste und seine Freundschaft: 'Das ist etwas ganz Außergewöhnliches.'

    Zuvor hatte Meyer als Noch-Vorsitzender die Versammlung vor den 82 Mitgliedern und Gästen abgehalten. Dabei war das Wohnprojekt an der Rottachstraße in seinem Geschäftsbericht ein Thema. Man habe von der Regierung von Schwaben erfahren, dass diesmal die Anmeldung zur Förderung des Projektes erfolgreich war. Damit sei eine große Hürde genommen, die Konzeption mit 24 Plätzen plus zwei Kurzzeitpflegeplätzen könne verwirklicht werden.

    Mit Hönicke hofft er auf einen Baubeginn im Frühjahr 2013. Allerdings sei man für ein weiteres Konzept mit 17 Plätzen weiter auf der Suche nach einem geeigneten und bezahlbaren Grundstück. Bekanntlich war die Förderung vom Staat kurzfristig aufgrund neuer Förderrichtlinien auf 24 Wohnplätze an einem Standort reduziert worden.

    Mit Blick in die Zukunft nannte Hönicke auch Ziele in Verbindung mit den Allgäuer Werkstätten und dem Autismus Zentrums Schwaben für Menschen mit Behinderung: 'Hier geht es um multiple Behinderungen, mit Autismus und Verhaltensbesonderheiten. Dafür braucht es spezielle Tagesstrukturen, Wohnformen mit therapeutischem Ansatz.'

    Wichtig war es Meyer in seinem Bericht auch, noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Lebenshilfe Kempten vor 47 Jahren aus einer Elterninitiative entstanden sei: 'Ohne diese Gründer-Eltern wäre die Behindertenhilfe mit ihren Einrichtungen und Diensten längst nicht so weit, wie sie heute ist.' Niemand habe so einen direkten Einblick in das Leben mit einem Kind mit Behinderung wie die Eltern selbst. Die Lebenshilfe will für alle Eltern und Kinder da sein, denn es sei für die Entwicklung eines Menschen mit Behinderung für die Entwicklung seiner Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen bedeutsam, dass er neben der Lebenswelt Familie noch andere Lebenswelten habe – nämlich Schule, Arbeit, Freizeit und Wohnen.

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