Erst sollte es ein Anbau an die Arztpraxis werden, jetzt will der Montessori-Kindergarten direkt in die Praxisräume von Dr. Wolfgang May "Am Ehberg" ziehen.
Der Schwangauer Bauausschuss stimmte nun der kostengünstigeren Nutzungsänderung geschlossen zu und machte so den Weg frei für den Umzug des Kinderhauses. Wie berichtet, müssen die Buben und Mädchen ihren jetzigen Standort "Am Winkelacker" bis 31. Juli geräumt haben. May will nach eigenen Angaben an die Hufeland Klinik in Bad Mergentheim wechseln, weswegen die Praxisräume frei werden. Damit endet vorläufig die schwierige Suche des Montessori-Vorstands nach einer neuen Bleibe für die 25 Kinder. Wie mehrfach berichtet, hatten die Verantwortlichen nach der fristlosen Kündigung "Am Winkelacker" rund 60 Gebäude in und um Schwangau besichtigt - ohne Erfolg. Erst als Dr. May sich bereit erklärte, die Kleinen aufzunehmen, ging etwas voran.
Strittig war bislang die Verkehrssituation (wir berichteten). Im aktuellen Antrag der Montessori-Fördergemeinschaft gibt es genügend Stellplätze - zumal welche nach der Praxisschließung frei werden: Fünf sind gefordert, drei Garagen und sieben Stellplätze gibt es laut Wolfgang Geiger vom Bauamt. Für das Bringen und Abholen der Kleinen stehen drei Kurzzeitparkplätze und ein Wendehammer zur Verfügung.
Praxis schließt nach 19 Jahren
Dennoch: "Die Kurzzeitparkplätze bestehen zur Zeit auf der Straße, die müssen neu gemacht werden", forderte Otto Lang (CSU). "Hier fahren viele Autos. Wir werden in absehbarer Zeit darüber reden müssen", verwies Rupert Gebler (CSU) darauf, dass der derzeitige Fuß und Radweg von vielen Autos befahren werde. Dass der 61-jährige Mediziner May seine Praxis nach 19 Jahren Ende Mai aufgibt, erklärt er auf Nachfrage: Als naturheilkundlicher Internist könne er im derzeit gültigen kassenärztlichen System vieles nicht mehr abrechnen, sagt May. Nachdem er mehrfach Anfragen von Kliniken gehabt hätte, habe er sich jetzt für einen Wechsel an die Hufeland Klinik für ganzheitliche immunbiologische Therapie in Bad Mergentheim zum 1. Juli entschieden.
In der rund 280 Kilometer entfernten baden-württembergischen Stadt wolle er unter der Woche als Chefarzt arbeiten. Das Obergeschoss seines Hauses in Schwangau wolle May aber weiterhin mit seiner Frau bewohnen.