Baubeginn für ein 'Grünes Zentrum' für Landwirtschaftsamt und angegliederte Schulen 2013 'im Ostallgäu' – mit dieser Formulierung überraschte der Ostallgäuer Landrat Johann Fleschhut bei der Erntedankfeier des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Ostallgäu im Fendt-Forum in Marktoberdorf. Denn bisher sind diese Einrichtungen, für die der Landkreis teilweise die Trägerschaft hat, in Kaufbeuren untergebracht. Dort aber herrscht drängende Raumnot. Fendt-Geschäftsführer Peter J. Paffen sprach von einer vorstellbaren, "schönen Nachbarschaft mit guten Synergien". In Kaufbeuren würde man das Landwirtschaftsamt freilich lieber weiterhin am Ort behalten.
Die Ehrengäste des BBV wurden mit der Frage konfrontiert, wie sie zu einem 'grünen Zentrum' stehen, das Landwirtschaftsamt, Landwirtschafts- und Technikerschule sowie die Geschäftsstellen von Dienstleistern und Verbänden im forst- und landwirtschaftlichen Bereich unter einem Dach vereint.
Maria Rita Zinnecker als Leiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kaufbeuren sagte, derzeit würde sie gerne einfach hexen können und ein neues Gebäude herbeizaubern. Dass die Platzfrage drängt, wissen die Politiker seit einiger Zeit. Doch inzwischen wird – wie berichtet – stark die Standortfrage diskutiert.
'Einmalige Sache'
Und die Zuhörer beim Erntedank registrierten genau, dass Landrat Fleschhut antwortete: 'Es wird ein Grünes Zentrum im Ostallgäu geben. Das wird eine einmalige Sache. Daran arbeiten wir.' Kaufbeuren erwähnte er mit keinem Wort und sprach davon, den Standort Ostallgäu für die Landwirtschaft zu verankern. Die Grundsteinlegung solle 2013 sein. Aus der Standortfrage heraushalten wollte sich Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Zum Aufbau eines grünen Zentrums gebe es aber keine Alternative: 'Es stärkt alle, wenn Schule und Behörde an einem Standort vereint sind.' Dass Fendt für einen solchen Nachbarn sehr aufgeschlossen ist, machte Paffen deutlich: 'Wir sind hier schon ein grünes Zentrum.'
Wie berichtet, hatte sich auch der Amtschef des Landwirtschaftsministeriums, Martin Neumayer, im August bei Fendt und in Kaufbeuren über die Möglichkeiten für ein grünes Zentrum informiert. Bei Fendt steht demnächst auch ein weiterer Bauabschnitt am Fendt-Forum an. Dort sollen auch die betriebseigenen Möglichkeiten für die Fortbildung in der Landtechnik verbessert werden.