Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Landwirtschaft 2020: So sieht die Ernte-Lage im Allgäu aus

Trockener Sommer, Corona-Krise

Landwirtschaft 2020: So sieht die Ernte-Lage im Allgäu aus

    • |
    • |
    Maisernte (Symbolbild)
    Maisernte (Symbolbild) Foto: Hebi B auf Pixabay

    In den vergangenen Wochen war es im Allgäu immer wieder richtig heiß. Und dann auch noch die Corona-Krise. Wie sieht es in der Allgäuer Landwirtschaft mit der Ernte-Lage aus? all-in.de hat mit Alfred Enderle gesprochen, Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes in Schwaben. 

    Im Allgemeinen gute Ernte im Allgäu

    "Das Allgäu ist bisher insgesamt sehr gut weggekommen", erklärt Enderle im Interview. Die Niederschläge hätten bisher ausgereicht. Insgesamt seien die letzten Jahre aber zu trocken. Auch dieses Jahr war deutschlandweit bisher ein recht trockenes Jahr: Es gab sehr wenig Winterfeuchte. Doch das Allgäu hatte noch Glück: "Am Berg staut sich der Regen", so Enderle. 

    Mais, Äpfel, Getreide und Grünland 

    In den Tallagen ist die Ernte-Situation sehr gut. Im Grünland, das es vor allem im Oberallgäu gibt, kamen die Niederschläge zur richtigen Zeit. Aber auch die Ernte-Prognose beim Mais-Anbau (hauptsächlich im Unterallgäu) ist vielversprechend. Die Allgäuer Bauern erwarten in diesem Jahr laut Enderle einen Ertrag von 50 bis 60 Tonnen Silomais pro Hektar, das liegt sogar über dem bayerischen Durchschnitt der letzten Jahre. Eine durchschnittliche Ernte erwarte man im Ost- und Unterallgäu beim Getreide. Sonderkulturen gebe es einige im Landkreis Lindau. Dort bauen Landwirte beispielsweise Äpfel oder Birnen an. "Die Streuobst-Anlagen haben sehr viele Äpfel", so Enderle. Die Abgabe für Apfelsaft läuft. In den Obst-Plantagen erwarten die Landwirte heuer 30 Tonnen Äpfel pro Hektar. Doch ganz genau wisse man es noch nicht. "Die Ernte kommt erst noch", sagt Enderle.  

    Wenig Futter in den Bergen: Viehscheid eventuell früher

    Wo es allerdings "klemmt", ist in den Berglagen. In den Alpen werde es wohl bald einen Futtermangel geben, weil das Frühjahr recht trocken war, erklärt der Präsident des Bauernverbands. Dagegen tun könne man so schnell nichts. Künstlich beregnen wäre viel zu teuer. Deshalb könne es sein, dass die Tiere mit demViehscheidfrüher ins Tal gebracht werden müssen.

    Corona-Krise: Keine Auswirkungen auf die Ernte, aber auf die Vermarktung

    Die Corona-Krise hat die Erntelage im Allgäu laut Enderle nicht beeinträchtigt. Was dagegen schwieriger ist als in den vergangenen Jahren, ist die Vermarktung. Die Gastronomie als einer der Hauptabnehmer war lange geschlossen, ist auch jetzt noch eingeschränkt, und auch der Export von landwirtschaftlichen Produkten hat gelitten. Eine Beeinträchtigung gibt es hier mit Sicherheit, meint Enderle. Welches Ausmaß die Auswirkungen genau haben, lässt sich allerdings noch nicht abschätzen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden