Bernhard-Victor Christoph Carl von Bülow, bekannt als Loriot, zählte zu den bedeutendsten deutschen Humoristen.
Seinen hohen künstlerischen Rang erwarb sich der elegante Herr aus adeligem Hause durch die fein-ironische Art, jeglichen Abgründen des bürgerlichen Alltags gehörig auf den Zahn zu fühlen. Punktgenau traf er den Nerv, zelebrierte es genüsslich, darin herumzubohren und kleinste Details offenzulegen. Ihm zu Ehren luden die Theatermacher des Duracher Vereins Kulterbunt in die Villa K. Bei allen drei Loriot-Abenden waren die Zuschauerränge bis zum letzten Platz gefüllt. Der Theaterabend vollzog sich mit einem erlesenen Programm an Loriot-Klassikern in stilecht ausgestatteten Kulissen. So scheint es zutiefst verwunderlich, dass die Freundschaft zwischen den Ehepaaren Pröhl und Hoppenstedt, die auf dem Campingplatz so vielversprechend begonnen hatte, ausgerechnet an so einem Kosakenzipfel zu Bruche gehen muss: jenem 'Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronenschaumbällchen'. Und wer hätte gedacht, dass die Diskussion um die EU-Schnittbohnen-Affäre, die in breiter Öffentlichkeit Verwirrung stiftet, sogar angesehene Politiker in Bedrängnis bringt. Zudem hüte man sich davor, Vertretern uneingeschränkten Zutritt ins Wohnzimmer und sich ins Essen quatschen zu lassen.
Ganz abgesehen davon folgte die weise Erkenntnis, dass Männer und Frauen nicht zusammenpassen.
Höchst bemerkenswert zeigte sich bei all diesen Vorkommnissen die hervorragende Leistung der knapp 20 Schauspieler, von denen einige gleich mehrere Rollen übernahmen. Ganz zu schweigen von Hedwig von Mayerhofer, die als Virtuosin am Klavier den Theaterabend mit einem ansprechenden, nostalgischen Repertoire begleitete.
Euphorischer Applaus
Am Ende erhielten die Akteure euphorischen Applaus. Und dass am Ende jedem Gast ein 'Kosakenzipfel' kredenzt wurde, gestaltete sich als Sahnehäubchen dieses kollektiven Amüsements.