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Krähenplage: Bussard kommt in Memmingen wieder zum Einsatz

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Krähenplage: Bussard kommt in Memmingen wieder zum Einsatz

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    Krähenplage: Bussard kommt in Memmingen wieder zum Einsatz
    Krähenplage: Bussard kommt in Memmingen wieder zum Einsatz Foto: Bettina Buhl

    Zahlreiche Maßnahmen und Projekte werden Jahr für Jahr angekündigt oder begonnen. Unter der Rubrik 'Zur Sache' will die MZ bei Behörden, Politikern, Verbänden oder Privatleuten nachhaken und über den Stand der Dinge informieren.

    Die Krähenplage forderte in Memmingen bereits viel Geduld. Seit Jahren klagen Bewohner über das laute Geschrei und den Kot der Rabenvögel. Besonders betroffen sind nach wie vor der Waldfriedhof und der Hühnerberg, beim Eisstadion. Am Stadion kämpfte vergangenes Jahr erstmalig ein Greifvogel gegen die Krähenkolonien. Der Leiter des Memminger Garten- und Friedhofsamts, Rudolf Schnug, nahm jetzt Stellung zu dieser Vergrämungsaktion durch einen Wüstenbussard.

    Konnte man mit dem Greifvogel die Krähenplage bereits eindämmen?

    Schnug: Wir wollten durch den Wüstenbussard verhindern, dass die Krähen in die nahen Wohngebiete ziehen. Das haben wir erreicht.

    Wie funktioniert eine Vergrämung?

    Schnug: Der Bussard drängt die Krähen dorthin zurück, wo sie nicht so stören. Am Hühnerberg ist das beispielsweise das Bismarckwäldchen. Dabei sollte der Greifvogel zur Abschreckung immer wieder eine Krähe töten. Aber er tut sich schwer, denn die Krähen sind schlau und passen gut auf. Anfangs ließen wir den Vogel fast jeden Tag fliegen. Später mit Pausen. Aber man muss die Tageszeiten variieren, denn sonst stellen sich die Krähen darauf ein.

    Warum kam ausgerechnet ein Wüstenbussard zum Einsatz?

    Schnug: Der Vogel ist sehr robust und lässt sich nicht so leicht ablenken. Falken beispielsweise sind nervöse, scheue Tiere. Bei regem Autoverkehr setzen sie sich einfach mal auf einen Baum und warten. Das macht ein Bussard nicht.

    Wird der Greifvogel auch heuer zum Einsatz kommen?

    Schnug: Ja, wir haben die Genehmigung der Regierung von Schwaben, ihn auch im diesem Frühjahr am Hühnerberg fliegen zu lassen. Allerdings nur bis zur Brutzeit der Tiere, etwa bis Mitte März. Derzeit passiert aber noch nichts, denn die Krähen sind wegen der winterlichen Witterung noch nicht da. Sobald es etwas wärmer wird, kommen sie aus südwestlicher Richtung, aus Frankreich und Spanien.

    Wie wird man die Anwohner und Friedhofsgänger beim Waldfriedhof vor Krähengeschrei und Vogelkot schützen?

    Schnug: Im Friedhof werden wir wieder mit einer Hebebühne Nester entfernen. Das hat sich als sinnvoll erwiesen. Früher hatten wir manchmal 20 Nester über einem Grab. Das ist vorbei. Aber ganz wegbringen werden wir die Vögel nie.

    Hat die Saatkrähe auch Vorteile?

    Schnug: Ja. Sie frisst eine ganze Reihe Schädlinge.

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