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Klinikum Kaufbeuren - Seit 50 Jahren an bekannter Stelle

Rückblick

Klinikum Kaufbeuren - Seit 50 Jahren an bekannter Stelle

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    Klinikum Kaufbeuren - Seit 50 Jahren an bekannter Stelle
    Klinikum Kaufbeuren - Seit 50 Jahren an bekannter Stelle Foto: Mathias Wild

    Ein denkwürdiges Ereignis jährt sich in der kommenden Woche zum 50. Mal: Am Mittwoch, 14. Februar 1962 nahm das damalige städtische Krankenhaus in der Dr. Gutermannstraße, der Vorläufer des heutigen Klinikums Kaufbeuren, seinen Betrieb auf. Die Klinik löste das alte städtische Krankenhaus in der Bismarckstraße ab, an dessen Stelle sich heute das Gebäude der Post befindet. Das 50-jährige Bestehen des Standortes Dr. Gutermannstraße wird am Dienstag, 14. Februar, mit einem Festakt für geladene Gäste gefeiert. Einen Tag der offenen Tür wird es laut Kliniken-Sprecherin Roswitha Martin-Wiedemann aber nicht geben. Dieser ist für nächstes Jahr geplant, wenn die derzeit laufende Modernisierung des Kaufbeurer Klinikums abgeschlossen sein soll.

    Logistischer Akt

    Der Umzug von der Bismarck- in die Dr. Gutermannstraße am 14. Februar 1962 stellte sich als erheblicher logistischer Akt dar. So war bereits am 13. Februar in der Kaufbeurer Lokalausgabe der Allgäuer Zeitung zu lesen:

    'In einem eintägigen großen Anlauf wollen Ärzte, Schwestern und Verwaltung am morgigen Mittwoch den Umzug ins neue Krankenhaus schaffen. Sämtliche Rotkreuz-Krankentransportwagen werden dafür eingesetzt.'

    Den Patienten wurde vorher ans Herz gelegt, alles, was sie an diesem Tag nicht brauchen, ihren Angehörigen mitzugeben – zur Vermeidung überflüssigen Ballasts. Der Umzug klappte reibungslos. Noch am gleichen Tag kamen in dem neuen Krankenhaus drei Babys zur Welt.

    Mit dem neuen Standort wurde übrigens eine strengere Besuchszeit eingerichtet – damit die Patienten mehr Ruhe haben: täglich außer montags von 14 bis 16 Uhr sowie dienstags bis freitags von 17.30 bis 18.30 Uhr. Strenge Sitten, wenn man bedenkt, dass Patienten des Klinikums heute von 10 bis 20 Uhr durchgängig besucht werden können.

    Die Preise für den Bau des Krankenhauses klingen aus heutiger Sicht sehr niedrig: Laut Kostenvoranschlag aus dem Jahr 1956 sollte das neue städtische Krankenhaus in der Dr. Gutermannstraße 6,4 Millionen Mark kosten.

    Als Ende 1961 die Bauarbeiten beendet wurden, waren aber 13 Millionen Mark fällig, wobei auf den Hauptbau rund 10,5 Millionen Mark, das siebengeschossige Schwesternhaus 1,5 Millionen Mark und auf das (dreigeschossige, heute bereits abgerissene) Personalgebäude 930 000 Mark entfielen. 53 Prozent der Baukosten konnten seinerzeit aus laufenden Haushaltsmitteln des Bauherrn, der Stadt Kaufbeuren, bestritten werden.

    Die seit 1997 laufende Modernisierung des Kaufbeurer Klinikums, die laut Planung 2013 beendet sein soll, wird dagegen mit Gesamtkosten von 115 Millionen Euro beziffert. Geschultert werden diese aber zu gleichen Teilen von der Stadt und dem Landkreis, dazu kommen Zuschüsse vom Freistaat.

    Die offizielle Einweihung des Standortes Dr. Gutermannstraße erfolgte bereits am 5. Januar 1962 vor etwa 150 geladenen Gästen (das Krankenhaus konnte wegen noch anstehender Elektroarbeiten erst am besagten 14. Februar seinen Betrieb aufnehmen).

    Am 6. und am 7. Januar gab es zwei Tage der offenen Tür, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen war. Rund 12 000 bis 15 000 Gäste wurden gezählt. Die Kosten für die Einweihungsfeier beliefen sich auf ganze 2251 Mark.

    Das neue Krankenhaus verfügte über 294 Betten mit der Möglichkeit, um etwa 100 Betten erweitern zu können. Zu der Klinik gehörten die vier Hauptabteilungen Chirurgie, Innere, Strahlen- und Kinderheilkunde. Belegabteilungen wurden Geburtshilfe, Gynäkologie, Augenheilkunde, HNO, Urologie und Orthopädie.

    Heute hingegen gibt es im Klinikum Kaufbeuren mit seinen rund 360 Betten 13 Hauptabteilungen. Nur die Augenheilkunde, HNO und Urologie sind Belegabteilungen geblieben.

    Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Krankenhauses an der Dr. Gutermannstraße erscheint eine zweite, bereits erweiterte Auflage des Buches 'Vom mittelalterlichen Hospital zum komplexen Klinikum' von Hermann Brust, dem früheren Verwaltungsleiter des Krankenhauses. Sie ist ab dem 15. Februar bei Hermann Brust, Telefon (08341) 81644, oder beim Krankenhaus-Fördervereins-Vorsitzenden Gerhard Bucher, Telefon (08341) 4551, gegen eine Spende erhältlich.

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