Das Großprojekt der Modernisierung des Ifen-Skigebietes geht in die entscheidende Phase. Die Walser Gemeindevertretung soll voraussichtlich am Montag, 26. März, über die umstrittene Panoramabahn zwischen Ifen und Walmendingerhorn abstimmen. Von einem positiven Votum hängt ab, ob die Kleinwalsertaler Bergbahn AG das Gesamtprojekt umsetzen wird. Wir haben mit dem Kleinwalsertaler Bürgermeister Andi Haid gesprochen, wie er die Stimmung im Tal zu dem Projekt einschätzt und mit welchem Ausgang der Abstimmung in der Gemeindevertretung er rechnet.
Wieso spaltet das Projekt zur Modernisierung des Ifen-Skigebiets die Bevölkerung im Kleinwalsertal?
Andi Haid: Vor allem die Panoramabahn ist natürlich ein besonderes Reizthema. Es gibt gute Gründe für beide Positionen zu dem Projekt.
Die Fronten scheinen verhärtet zu sein. Glauben Sie, dass sich Befürworter und Gegner noch einmal annähern?
Haid: Es gibt kaum Annäherung. Die Bevölkerung hat sich festgelegt. Seit die Verantwortlichen der Kleinwalsertaler Bergbahn AG im Oktober bekannt gegeben haben, dass sie ohne die Panoramabahn die Modernisierung nicht umsetzen werden, hat sich an der Situation wenig verändert.
Haben Sie versucht zu vermitteln?
Haid: Ich habe die Rolle des Moderators übernommen. Außerdem haben wir mit den Bergbahnen intensive Verhandlungen geführt. Beispielsweise darüber, eine Bergstation vom Alpbord zur Ifen-Hütte zu verlegen. Allerdings sind wir hier zu keinem Ergebnis gekommen: Die Bergbahnen haben ihr Konzept nicht wesentlich verändert.
Sie sind auch mit den Gemeindevertretern ins Brandnertal gereist, wo es bereits eine Panoramabahn gibt. Hat die Exkursion neue Erkenntnisse gebracht?
Haid: Die Ausgangssituation dort ist nicht mit dem Kleinwalsertal vergleichbar, dafür sind die Destinationen zu unterschiedlich. Klar ist, dass wir wie auch andere Regionen dringend in die Modernisierung von Anlagen, Pisten und das Verbinden von Skigebieten investieren müssen.
Obwohl sich Befürworter und Gegner des Projekts unversöhnlich gegenüberstehen, soll die Gemeindevertretung Ende März über das Projekt abstimmen. Ist das der richtige Zeitpunkt?
Haid: Die Zeit ist gekommen, eine Entscheidung zu treffen. Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Wir haben in einer Klausur in dieser Woche noch einmal alle Gemeindevertreter intensiv informiert. Sie haben jetzt die notwendige Grundlage, eine Entscheidung zu treffen.
Wird es eine Mehrheit für das Projekt geben?
Haid: Ich würde es derzeit noch nicht wagen, eine Prognose abzugeben. Jedenfalls hoffe ich auf ein Ergebnis, das von einer breiten Mehrheit getragen werden kann.
Seit fast 15 Monaten wird im Kleinwalsertal über das Projekt diskutiert. Waren sie rückblickend überrascht, dass es zu einer so intensiven Auseinandersetzung gekommen ist?
Haid: Nein, zum einen ist der Ifen für uns Walser ein ganz besonderer Berg. Zum anderen ist es bei einem Projekt dieser Größe völlig normal, dass es zu intensiven und differenzierten Diskussionen kommt. Die Fragen stellte Michael Mang