Die Gemeinde Heimenkirch baut beim kirchlichen Kindergarten Don Bosco einen neuen Trakt an, um die Kinderkrippe unterzubringen. Dies hat der Gemeinderat am Montag einstimmig beschlossen. Etwa 400 000 Euro soll die Erweiterung kosten, die voraussichtlich im Jahr 2013 umgesetzt wird. Der gemeindliche Anteil beträgt etwa 80 000 Euro. Wenn der Markt Heimenkirch die staatlichen Vorgaben erfüllen möchte, muss er ab August 2013 für Kinder zwischen einem und drei Jahren 25 bis 30 Krippenplätze bereitstellen. Schon jetzt bietet er im gemeindlichen Kindergarten Arche Noah zwölf solche Plätze an – das Haus verfügt über genügend Raum, um diese sinnvoll unterzubringen.
Deutlich beengtere Verhältnisse herrschen im kirchlichen Kindergarten Don Bosco. Für 80 Kinder ist das Gebäude konzipiert, derzeit verbringen hier aber über 130 Buben und Mädchen einen Teil ihrer Zeit. Die Kleinkindbetreuung wird unter schwierigen Umständen geleistet: Die sechsköpfige Kleinkindgruppe ist im Pfarrheim untergekommen. Deshalb war bereits von einem Anbau die Rede, als sich der Marktgemeinderat vor Langem erstmals mit der Aufgabe der Kinderkrippen befasste.
Einen Beschluss musste das Gremium jetzt fassen, weil in Kürze die Zuschussanträge bei der Regierung von Schwaben gestellt werden müssen. 70 Prozent der Baukosten von etwa 400 000 Euro übernimmt der Staat, zehn Prozent das Bistum Augsburg.
Bevor das Thema erneut auf die Tagesordnung kam, haben sich Verwaltung und Bauausschuss Gedanken über mögliche Alternativen gemacht. Dabei untersuchten sie vor allem, ob durch eine Verlegung der Schulkinderbetreuung (Hort) von Don Bosco in die Grundschule Räume für eine Krippengruppe frei gemacht werden könnten.
Dagegen sprechen laut Verwaltung und Schulleitung neben Umbaukosten in der Schule auch offene Fragen in der Schulpolitik: Sollten im Freistaat künftig Ganztagsschulen oder Ganztagsklassen eingerichtet werden, benötigen diese mehr Raum.
Container wenig überzeugend
Wenig überzeugend ist in Augen der Heimenkircher Gemeinderäte ein Provisorium mit Containern beim Kindergarten Don Bosco. Mit 60 000 bis 70 000 Euro käme diese Alternative auch kaum günstiger als der Anbau.
In den Wortmeldungen waren sich die Ratsmitglieder weitgehend einig: Um die hochwertige Betreuung in den Heimenkircher Einrichtungen zu unterstützen, müsse die Gemeinde adäquate und ansprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, so der Tenor.
Die Gefahr, dass angesichts sinkender Geburtenzahlen mittel- oder langfristig ungenutzter Platz entstehen könnte, sieht man in Heimenkirch als gering an. 'Im gleichen Maß, wie die Kindergartenkinder weniger werden, nimmt vermutlich die Nachfrage nach Kleinkindbetreung zu', vermutet etwa Bürgermeister Markus Reichart. Er berichtete zudem von Anfragen aus den Heimenkircher Gewerbebetrieben, deren auswärts wohnende Arbeitnehmer Interesse daran hätten, den Nachwuchs in Heimenkirch betreuen zu lassen.