Der 11. Oktober war dieses Jahr für den Katholischen Frauenbund Kaufbeuren ein ganz besonderes Datum: Auf hundert Jahre Vereinsgeschichte kann der Bund mittlerweile zurückblicken, die die Pfarreien von St. Martin und St. Ulrich am vergangenen Samstag in Kaufbeuren feierten.
Bischof Viktor Josef Dammertz eröffnete die Feierlichkeiten in einem Festgottesdienst in der St. Martinskirche. Auch heute noch, so Dammertz nach einem kurzen Rückblick auf die Ursprünge des Frauenbunds, sei der Zusammenhalt des Verbands enorm wichtig. Denn die Fortschritte während des vergangenen Jahrhunderts hätten gezeigt, wie vielfältig und weitreichend die Arbeit des Frauenbundes mittlerweile geworden sei: Heutzutage sei es seine Aufgabe, nicht aufzuhören und Frauen anderer Länder, in denen die Frauenrechte missachtet werden, zu unterstützen. Die Verbundenheit des Vereins mit der Pfarrei St.Martin und der Stadt Kaufbeuren demonstrierte der Frauenbund mit der Einweihung seiner neuen Crescentia-Fahne, die Bischof Viktor Josef Dammertz zu diesem Anlass während des Gottesdienstes segnete.
Im Anschluss an die Feierlichkeiten in der Kirche folgte in den Räumen des Martinsheims der Festakt, den die drei jungen Musiker der Gruppe 'Jüngling' mit Bravour musikalisch eröffneten. Die Frau, betonte Pfarrer Adolf Nießner in seiner Begrüßung, trage mittlerweile eine starke Verantwortung in der Welt. Sie sei weit davon entfernt, auf die 'drei Ks', nämlich Kirche, Küche und Kinder, reduziert werden zu können.
Welchen Beitrag zu dieser Entwicklung der Frauenbund beigetragen hat, veranschaulichten einige Mitglieder mit einem kleinen Sketch: Eine Einrichtung für Wöchnerinnen sei eine der ersten Betätigungsfelder der Gründerinnen in Kaufbeuren gewesen. Es folgten Wallfahrten, Haushaltungs- sowie Stenografiekurse sowie ein 'Krankenbesuchsdienst', den die jungen Mädchen älteren Menschen anboten. 'Frauen für die Frauen', lautete das Fazit, mit dem die unterhaltsame Einlage endete und der Pfarrei St. Martin versicherte: 'Pfarrer Renftle kann immer auf uns zählen'.
Aber nicht nur Bürgermeister Gerhard Bucher und Bezirksleiterin Liselotte Neumann lobten anschließend die Errungenschaften des Frauenbunds. Der Frauenbund, so die Diözesanvorsitzende und Festrednerin Sabine Slawik, schaue 'über den eigenen Kirchturm' hinaus: 180 000 Frauen zähle der Bund in ganz Bayern und stelle damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Staat und Kirche dar. In Bahnhofsmissionen, Eltern-Kind- Einrichtungen und in Kaufbeuren unter anderem in der Wärmestube sowie im Gratislädle seien die Frauen aktiv. Anderen zu helfen wirke sich glückbringend aus, besonders aber, geschehe dies in einer Gemeinschaft wie dem Frauenbund.