Wo kann ich Deutsch lernen? Welcher Sprachkurs ist der richtige für mich? Welche Schule kann ich besuchen? Werden meine Abschlüsse in Deutschland anerkannt? Wie finde ich hier Freunde? Die Mitarbeiterinnen des Jugendmigrationsdienstes (JMD) Kempten helfen, Antworten auf diese und unzählige weitere Fragen junger Migranten zwischen 12 und 27 Jahren zu erhalten, die in der Stadt Kempten oder im Landkreis Oberallgäu eine neue Heimat gefunden haben. Auch junge Zugewanderte aus Kaufbeuren, Memmingen oder den Landkreisen Lindau, Ostallgäu und Unterallgäu können sich an den JMD Kempten wenden.
"Durch unsere Angebote bieten wir hauptsächlich Lebensorientierung für die jungen Migranten", erklärt Sozialpädagogin Christine Floh, die bereits seit knapp 20 Jahren für den JMD in Kempten arbeitet. Dieser wurde nun vom Erziehungs- und Jugendhilfeverbund (EJV) Kempten der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) übernommen. KJF-Abteilungsleiter Stefan Leister sagt zur Übernahme: "Mit jugendlichen Migranten zu arbeiten, passt gut zu unseren bisherigen Angeboten. Wir arbeiten ja bereits in vielfältiger Weise mit benachteiligten jungen Menschen."
Spezielles Fachwissen
Diplompsychologe Klaus Klarer, Leiter des EJV Kempten, freut sich, dass der JMD nun zu seiner Einrichtung gehört: "Die Mitarbeiterinnen verfügen über ein spezielles Fachwissen, durch das ich mir Unterstützung unserer anderen Angebote erhoffe. Denn auch in der Erziehungsberatung und in sozialpädagogischen Fachdiensten ist immer wieder Wissen zu Migration wichtig."
In der bewährten Arbeit für die jungen Zuwanderer ändert sich durch den Trägerwechsel nichts: "Wir unterstützen schwerpunktmäßig beim Erlernen der deutschen Sprache und beim schulischen oder beruflichen Einstieg", erklärt Christine Floh. Das Besondere sei, dass es kein Patentrezept für alle Fragen gebe.
Neben der intensiven Einzelfallberatung, der hauptsächlichen Aufgabe des JMD, bietet der Dienst in Kempten unter anderem einmal pro Woche nachmittags ein Sprachtraining an. Hier treffen sich aber, im Gegensatz zur Klasse in den Sprachschulen, nur Migranten bis höchstens 27 Jahre. Betreut wird das Sprachtraining von JMD-Mitarbeiterin Katharina Fedan, Erzieherin und Lehrerin: "Wie lernen spielerisch, singen oder rätseln zusammen." Fedan hat selbst einen Migrationshintergrund und weiß daher aus eigener Erfahrung, wo Schwierigkeiten liegen können.
Die Jugendmigrationsdienste sind eine wichtige Säule der Initiative "Jugend stärken" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und werden durch das Ministerium gefördert.
Der Jugendmigrationsdienst Kempten, Königstraße 13, ist zu erreichen unter 0831/960882-43, E-Mail JMD@ejv-kempten.de, Internet Beratungstermine: Mittwoch 17 bis 20 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 Uhr. Beratung im Stadtteilbüro Sankt Mang, Im Oberösch 3: Donnerstag 14 bis 16 Uhr.