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Karnevalisten geht der Nachwuchs aus - Nur noch sieben Tänzerinnen in der Wertachgarde

Fasching

Karnevalisten geht der Nachwuchs aus - Nur noch sieben Tänzerinnen in der Wertachgarde

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    Karnevalisten geht der Nachwuchs aus - Nur noch sieben Tänzerinnen in der Wertachgarde
    Karnevalisten geht der Nachwuchs aus - Nur noch sieben Tänzerinnen in der Wertachgarde Foto: Mathias Wild

    Als eine von 25 Garden wird die Wertachgarde Kaufbeuren beim schwäbischen Gardetreffen am morgigen Sonntag in Pforzen ihren Auftritt haben. Spagatsprünge, gedrehte Beinführungen und geschlagene Räder gehören dabei zum Repertoire.

    Es wird eine von nur zwei bisher geplanten Vorführungen in dieser Saison sein. Denn gerade sieben junge Frauen gehören der Gruppe noch an. "Vor zwei Jahren waren es 18", sagt Tänzerin Petra Hofmann. Um dem Nachwuchsproblem entgegenzutreten, wird für die Zukunft eine Zusammenarbeit mit der Karnevalsgesellschaft der Kunstreiter ins Auge gefasst. Erste Gespräche sollen dabei beim Gardetreffen geführt werden. Auch Wolfgang Krebs, Präsident bei den Kunstreitern, sind die Nöte der Wertachgarde bekannt. 'Wir würden sie so gut es geht unterstützen', sagt Krebs, 'zudem könnten sie auch bei uns für frisches Blut sorgen und wären eine Bereicherung.' Auch die Kunstreiter klagen über ein hohes Durchschnittsalter und Nachwuchssorgen. Ziel für die Zukunft müsse es sein, 'wieder mehr junge Menschen für den Fasching zu begeistern und karnevalistischen und tänzerischen Zuwachs heranzuziehen'.

    Dem kann sich Hofmann nur anschließen. Um die 20 Jahre alt sind die jüngsten Mitglieder der dezimierten Tanzgruppe. Zwischen 14 und 18 Jahren gebe es gar niemanden. Dabei sei es nie zu spät, mit dem Gardetanzen anzufangen. 'Ich habe auch erst vor sechs Jahren begonnen', sagt die 27-Jährige.

    Nur sieben Mitglieder für Auftritte seien grenzwertig. Zudem sprang vor Kurzem die Trainerin aus privaten Gründen ab, was die Vorbereitungen zusätzlich erschwere. 'Aber uns macht es weiterhin Spaß, wir wollen das durchziehen', sagt Hofmann. Die Vorbereitungen für den diesjährigen Fasching laufen seit April. Trainiert wird gewöhnlich zweimal in der Woche. Eventuell schrecke auch der hohe Aufwand Interessierte ab, glaubt sie.

    Bisher gehört die Wertachgarde der Faschingsgesellschaft Aufbruch-Umbruch an, die 2012 aus personellen Engpässen kein Faschingsprogramm anbietet. Auch hier seien intensive Anstrengungen, neuen Nachwuchs zu gewinnen, nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Aufbruch/Umbruch habe im Laufe der Jahre wichtige Helfer verloren, ohne dass entsprechende junge Nachfolger parat standen.

    Wie es in den kommenden Jahren weitergeht, stehe noch nicht fest, so Hofmann.

    'Die einzelnen Karnevalsgesellschaften müssen zusammenhalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein', erläutert Krebs. Eine Kooperation mit der Wertachgarde wäre dafür ein erster Schritt. Noch sei aber keine Entscheidung getroffen, betont er. Für ihn sei erst mal wichtig, die Tanzgruppe überhaupt zu erhalten, 'da es sonst in Kaufbeuren keine einzige Garde mehr gibt'.

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