Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Kabarettist Günter Grünwald stellt in Kempten neue irrwitzige Alltagsgeschichten vor

Kabarett

Kabarettist Günter Grünwald stellt in Kempten neue irrwitzige Alltagsgeschichten vor

    • |
    • |
    Kabarettist Günter Grünwald stellt in Kempten neue irrwitzige Alltagsgeschichten vor
    Kabarettist Günter Grünwald stellt in Kempten neue irrwitzige Alltagsgeschichten vor Foto: Ralf Lienert

    'Wer dieses Programm nicht gesehen hat, der kennt es nicht.' Mit dieser tiefgründig-lakonischen Erkenntnis wirbt der bayerische Kabarettist Günter Grünwald für sein neues Programm 'Da sagt der Grünwald Stop.' Offensichtlich trifft der Ingolstädter mit seiner Art des Humors beim Publikum ins Schwarze. Im ausverkauften Kornhaus in Kempten präsentierte Grünwald brandneue Kostproben seiner kabarettistischen Kunst.

    Den Titel des neuen Programms erklärt so selbstironisch wie folgerichtig: 'Da ist alles drin, was ein gutes Kabarettprogramm ausmacht – Grünwald und Stop'. Sein Markenzeichen sind detailliert und wortwitzig geschilderte Alltagsbeobachtungen, die er mit unvergleichlichem Blick teils bis ins groteske überspitzt. Und genauso beginnt er auch in Kempten. Ohne jegliche Requisiten steht der Künstler in Jeans und T-Shirt auf der Bühne. Doch ein paar Minuten und ein paar skurrile Geschichten später weiß man: Alles Täuschung: Das grandiose Bühnenbild ist nur nicht sichtbar! Unter der Bühne befindet sich laut Grünwald eine komplette U-Bahn Station mit original U-Bahnschlägern. 'Von mir kriagt Kempten a komplette Infrastruktur und des für dia paar Markl Eitritt!'

    Auch seine Erzählung vom topmodern 'outgesourcten' Kabarettprogramm sorgt für große Erheiterung. Lieferte doch der tschechische Co-Autor die Bibel, was Grünwald nach einigen Seitenhieben folgendermaßen zusammenfasst: 'Wenn du mit Gott sprichst, bist religiös, wenn Gott mit dir spricht, host an Dachschaden.'

    Schlag auf Schlag reiht der Ingolstädter seine Geschichten aneinander. Atempausen oder Spickzettel braucht er nicht. Vom Maya-Kalender samt Weltuntergangsszenario, der sich dann doch bloß als der 1986er Mayer-Kalender vom Reifen-Mayer entpuppt, handeln seine Geschichten. Vom Alptraum der Pfandflaschenrückgabe und von der Horrorzugfahrt nach Köln, die in den Worten gipfelt. 'Es gibt Momente im Leben, in denen man sich frogt, wo is mei Spitzhackn!'

    Sarkastisch, selbstironisch und einfach auch nur witzig

    Minuziös dröselt der Kabarettist die Tücken des Alltags auf, zeigt Abgründe und Irrsinniges – mal sarkastisch, mal selbstironisch, mal einfach nur witzig. Klar auch, dass man Grünwald den Schreikrampf verzeiht, der einer jungen Mutter im Zugabteil gilt, die statt auf ihre Gören auf ihr 'hundsdreckverschissenesyoutuberotz'-Handy glotzt.

    Riesenapplaus in Kempten für ein höchst gelungenes, kurzweiliges Zweistundenprogramm, das mit den Worten endet: 'Unser nächster Verwandter ist der Schimpanse und nicht der Onkel Hans'. Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden