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In vielen Oberallgäuer Gemeinden ist der Glockenklang auch nachts zu hören

Kirche

In vielen Oberallgäuer Gemeinden ist der Glockenklang auch nachts zu hören

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    In vielen Oberallgäuer Gemeinden ist der Glockenklang auch nachts zu hören
    In vielen Oberallgäuer Gemeinden ist der Glockenklang auch nachts zu hören Foto: ralf lienert

    Wem die Stunde schlägt, der kann ruhig schlafen. Das findet jedenfalls Pfarrer Gebhard Schneider aus Altusried. Er hält es für beruhigend, wenn er nachts aufwacht und von der Kirchturmuhr ertönen erst vier Töne, danach zweimal zwei in verschiedenen Tonhöhen - doppelt hält besser. Dann weiß er, es ist zwei Uhr und er kann weiter schlafen. So ergeht es im ländlichen Raum offenbar vielen Menschen. Denn Beschwerden über nächtliches Geläut sind den Geistlichen in Oberallgäuer Gemeinden nur vereinzelt zu Ohren gekommen.

    So hat sich beim Landratsamt über nächtliches Geläut noch niemand beklagt. Im Gegensatz zur Pfarrgemeinde St. Magnus in Lenzfried, die das morgendliche Angelusläuten aufgrund der Beschwerde eines Nachbarn von sechs auf sieben Uhr verlegt hat. Und dies, obwohl Gerichtsurteile das Glockengeläut als Kulturgut in Schutz nehmen. Die ganze Nacht über schweigen auch die Glocken der Basilika. Zwischen 22 und sechs Uhr herrscht Ruhe, damit es keine Beschwerden gibt. Ab sechs Uhr dann schlagen die Glocken zu jeder Viertel- und zu jeder vollen Stunde und sie läuten zum >, jeweils morgens, zur Mittagszeit und am Abend.

    Ganz anders in den Landgemeinden. Meistens schlagen die Kirchturmuhren rund um die Uhr, also auch nachts. Nur ein einziges Mal hat sich bei Pfarrer Dr. Rudolf Funk in Weitnau jemand darüber aufgeregt. >, erinnert er sich. Ansonsten ist er wie Pfarrer Roland Buchenberg in Waltenhofen froh darüber, dass > Pfarrer Buchenberg kennt eher Beschwerden, wenn die Glocken mal - etwa wegen eines Blitzschlags - nicht läuten.

    Weder das Kuhglocken- noch das Kirchengeläut geht offenbar den Niedersonthofenern auf die Nerven. Pfarrhausfrau Rita Hainz jedenfalls kann sich an keine einzige Beschwerde erinnern, >, wie sie meint.

    Geradezu als Experte in Sachen Glocken erweist sich Pfarrer Gebhard Schneider. Der Altusrieder kann den Unterschied zwischen Stundenschlag und liturgischem Angelusgeläut erklären. Wenn es um die Uhrzeit geht, ruhe der Klöppel in der Glocke, der Ton wird mechanisch von einem kleinen Hammer an der Außenseite ausgelöst. Beim Angelusgeläut dagegen wird die Glocke um die eigene Achse gedreht und der Klöppel schwingt von Rand zu Rand. >, erläutert er. Früher wurde in Altusried um 5.30 Uhr zum Angelusgebet gerufen. Das war einigen zu früh, so dass heute um sechs Uhr geläutet wird.

    Auch die evangelische Kirche kennt das Angelusläuten. Dabei liegt es beim Kirchenvorstand, wann genau geläutet wird: >, weiß Dekan Jörg Dittmar. Diese Fristen habe die Landeskirche vorgegeben, Uhrzeit, Art und Dauer sei Sache der Gemeinden.

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