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In privater Kemptener Einrichtung wird an Perspektiven gearbeitet

Wohnfamilie Ohnesorg

In privater Kemptener Einrichtung wird an Perspektiven gearbeitet

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    In privater Kemptener Einrichtung wird an Perspektiven gearbeitet
    In privater Kemptener Einrichtung wird an Perspektiven gearbeitet Foto: (Fred Schöllhorn)

    Manche Kinder sind nach einigen Monaten schon wieder "in der Spur". Andere wohnen Jahre in der Sonnenstraße Nummer 16: Dort, wo am Rande Sankt Mangs der Hang ansteigt, wird Tag für Tag an Perspektiven für rund 40 Kinder und Jugendliche gearbeitet. Es sind Kinder aus schwierigen Verhältnissen. Kinder, die Missbrauch erlebt haben oder Gewalt. Manche sind derart verhaltensauffällig, dass sie den Betrieb in jeder Schule sprengen. Bei den Ohnesorgs stehen die Türen selbst für diese Kinder offen. Und zwar buchstäblich. Denn die Kemptener Familie, die auch einen privaten Kindergarten und mehrere Heime betreibt, lebt ebenfalls in dem 2500 Quadratmeter großen Haus in der Sonnenstraße. "Entweder man macht es ganz oder man lässt es", sagt Tanja Ohnesorg über das Leben mit und für die heilpädagogisch-therapeutische und sozialpädagogische Einrichtung.

    Die Kinder, die in Kempten betreut werden und zum Beispiel verschiedene Therapiemaßnahmen besuchen, stammen meist aus der Gegend um München. Der Wohnortwechsel, sagen die Ohnesorgs, ist Teil des Konzepts. Eines, so sind die Ohnesorgs überzeugt, das der Gesellschaft langfristig viel Geld spart - auch wenn es zunächst einmal ausgegeben werden muss. Bei diesen Worten nickt Matthias Haugg, Leiter des Kemptener Jugendamts. Gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Gerd Müller (CSU), seiner beim Bunten Kreis engagierten Ehefrau Gertie Müller-Hoorens Kreisrätin Renate Deniffel und CSU-Ortsvorsitzender Silvia Rupp besichtigt er an diesem Vormittag die Wohnfamilie.

    Möglichst früh eingreifen

    Die Kosten, sagt Haugg, sind zentrales Thema jeder Diskussion in der Jugendhilfe. "Wenn man die nicht einigermaßen im Griff hat, bleiben einfach keine Handlungsspielräume mehr." Ambulant vor stationär - dieses Konzept verfolgt die Stadt Kempten schon seit einigen Jahren. Das heißt: Um (teure) Heimaufenthalte zu vermeiden, sollen Problemfamilien möglichst frühzeitig stabilisiert werden. Früh ansetzen - das hält auch Staatssekretär Müller für entscheidend: "Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, tut man alles - aber das ist zu spät." Es sei wichtig, dass Betroffene früh Hilfe bekämen - und zwar ohne "dass sie gleich Angst haben müssen, dass man ihnen das Kind wegnimmt". Da gebe es, so Haugg, tatsächlich ein schiefes Bild seines Amts in der Öffentlichkeit. Das Jugendamt biete vor allem auch Hilfe für überforderte Eltern - etwa in Kursen. (sh)

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