Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

In München "der Schwob", in Stuttgart "der Bayer"

Allgäuer Köpfe

In München "der Schwob", in Stuttgart "der Bayer"

    • |
    • |
    In München "der Schwob", in Stuttgart "der Bayer"
    In München "der Schwob", in Stuttgart "der Bayer" Foto: Ralf Lienert

    Ihm geht es wie so vielen Menschen aus der Region, die woanders Karriere gemacht haben: Im Herzen bleiben sie immer Allgäuer. Wolfgang Dürheimer ist das Paradebeispiel eines erfolgreichen Managers, der sich überall auf der Welt zu seinen Allgäuer Wurzeln bekennt. Der 52-jährige Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG ist jetzt als "Allgäuer Kopf" des Monats November vorgestellt worden - passenderweise im Kemptener Porsche Zentrum Allgäu.

    Geboren wurde Dürheimer 1958 in Martinszell (Oberallgäu). In der hauseigenen Werkstatt und auf einem benachbarten Bauernhof beginnt der Bub schon früh zu basteln, zu schrauben und auszuprobieren. Als Zwölfjähriger bekommt er ein altes Motorrad geschenkt, zerlegt es in alle Einzelteile, säubert alles und schraubt die Maschine perfekt wieder zusammen. Ferienjobs und ein metalltechnisches Grundpraktikum "beim Bosch in Blaichach" vertiefen die Liebe zum Tüfteln und zur Technik.

    Begeisterung weckt im jungen Dürheimer auch der Motorsport. Auf dem Weg zur Fachoberschule in Kempten führt sein Weg jeden Morgen an der Zylinderschleiferei von Manfred Poschenrieder vorbei. Bei diesem legendären Allgäuer Sandbahnmeister macht er ein Praktikum und wird sogar Schmiermaxe, der zu den Rennen mitfahren darf.

    Die Perspektive des Mechanikers hilft ihm später auch in seiner beruflichen Laufbahn.

    Seine Diplomarbeit während seines Fahrzeugtechnik-Studiums in München schreibt Dürheimer über Versuche mit BMW-Motorrädern. Er hängt noch die Studiengänge Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen an. Dazwischen liegt ein Stipendium an einer US-Universität, wo er Maschinenbau und Management studiert. 1984 beginnt er als Trainee bei BMW und durchläuft in der Folge einige Karrierestufen bis hinauf zum Mitglied der Geschäftsleitung.

    1999 holt ihn der Sportwagenhersteller Porsche als Leiter der Baureihe 911 nach Stuttgart. War Dürheimer, bei dem nach wie vor das charakteristische rollende Allgäuer "r" zu hören ist, in München "der Schwob", so ist er jetzt in Stuttgart "der Bayer". Im Herzen "bin und bleibe ich aber Oberallgäuer - egal wo ich auf der Welt bin", sagt der weit gereiste Manager.

    Ideeller Lebensmittelpunkt

    So oft es geht, kommt Dürheimer mit seiner Familie zurück nach Martinszell. Dort besitzt er ein Haus, dort geht er hin und wieder in den "Adler" und dort hat er aus der Jugendzeit auch noch eine ganze Reihe Freunde.

    "Ich fühle mich dem Allgäu und den Menschen, die hier leben, stark verbunden", betont der Porsche-Manager, der in der großen weiten Welt der Motorräder und Sportwagen seinen Weg gemacht hat, aber der seinen "ideellen Lebensmittelpunkt" nach wie vor im Allgäu sieht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden