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Immer wieder der Erste - German Altenrieds Sportgeschäft in Immenstadt besteht seit 50 Jahren

Jubiläum

Immer wieder der Erste - German Altenrieds Sportgeschäft in Immenstadt besteht seit 50 Jahren

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    Immer wieder der Erste - German Altenrieds Sportgeschäft in Immenstadt besteht seit 50 Jahren
    Immer wieder der Erste - German Altenrieds Sportgeschäft in Immenstadt besteht seit 50 Jahren Foto: sibylle mettler

    'Der Erste.' Dieser Ausspruch kommt so oft, wenn German Altenried von seiner Karriere erzählt, dass es ihm im Lauf des Gesprächs schon peinlich wird. Angefangen hat alles vor 50 Jahren. Damals gründete der Immenstädter im Städtle ein Sportgeschäft. Die Skier waren damals noch aus Hickory-Holz und in Immenstadt stellten die Firmen Rosskopf und die Allgäuer Sportartikelfabrik Wintersportartikel her. Beide gibt es nicht mehr. Sport Altenried aber wird in der zweiten Generation weitergeführt. Die Jahre vergingen, die Skier wurden aus Metall gefertigt. Die Skibindungen erhielten einen Kabelzug und später kam die erste Sicherheitsbindung auf den Markt. Ende der 1970er Jahre sah Altenried im Fernsehen zum ersten Mal eine Übertragung des legendären 'Ironman' aus Hawaii. 'Bei uns gab es damals eigentlich nur Waldlauf. Ansonsten hat sich alles auf der Bahn abgespielt', erinnert sich der 73-Jährige. Er brachte 1983 als Erster den Triathlon nach Deutschland. Seine Erwartungen waren damals bescheiden. 'Wenn da 50 Hanseln kommen und es einmal probieren, wäre das schön', schildert Altenried. Das Ergebnis übertraf seine Erwartungen bei Weitem. 'Das hat so eingeschlagen!' Sogar in den USA sei über die Veranstaltung berichtet worden. Mit 50 Jahren ist er selbst erstmals in einem Wettkampf geschwommen, gelaufen und geradelt. 'Mit bescheidenem Erfolg', meint der Immenstädter lächelnd. Wichtig sei für ihn nur gewesen, es selbst auszuprobieren. Das sei schon bei der Gründung seines Geschäfts wichtig gewesen. Seine Erfahrung und Bekanntheit als aktiver Handballer und Leichtathlet hätten dem Laden schnell den Ruf gebracht, dass man dort wirklich etwas von der Ausrüstung verstehe.

    Noch im selben Jahr organisierte Altenried sein erstes Fußball-Turnier, später eigene Skirennen mit mehr als 500 Teilnehmern. 'Maria Epple-Beck und Frank Wörndl sind als Kinder bei mir auf dem Podest gestanden.' Dann gab es noch Tischtennisturniere a la Altenried, Tennis- und Handball-Stadtmeisterschaften und den Allgäu-Triathlon. 'Ich habe mir zirka 250 Veranstaltungen ausgedacht, organisiert und durchgeführt. In allen möglichen Bereichen', sagt er.

    Auf geschäftlicher Ebene war Altenrieds nach eigenen Worten größte Entwicklung der 'Allgäu-Hai.' Als 'Erster weltweit' entwickelte er einen Neopren-Anzug für Schwimmer. 'Der Anzug war viele Jahre unser Verkaufsschlager. Aber inzwischen hat fast jeder Hersteller so einen. Die Idee war leider nicht zu schützen', bedauert Altenried.

    Als Erster gründete der Immenstädter nach eigenen Angaben in Deutschland einen Triathlon-Fachshop im Internet. 'Wir haben Triathlon-Uhren verkauft, da wusste die Deutschland-Vertretung des Herstellers noch gar nicht, dass sie solche Uhren haben.'

    Als einer der Ersten durften Radler bei seinen Veranstaltungen nur mit Kopfschutz fahren. Damals seien Sportler mit dem 'Sturzring' angetreten – aber auch mit Feuerwehrhelmen. Radhelme habe es noch nicht gegeben. 'Ich habe mehr Geld für Fahrradhelm-Werbung ausgegeben, als ich damit verdient habe', schildert Altenried.

    Als es in der Zeitung nicht nur schwarz-weiße, sondern auch farbige Anzeigen gab, habe er sich – wieder einmal – als einer der Ersten darauf gestürzt.

    Im Geschäft baut der Familienbetrieb Sport Altenried nach Angaben des Seniorchefs auf Stammkunden, Beratung und Aktualität der Ware. Geführt wird der Laden von Sohn Stefan, seine Frau Daniela übernimmt den Einkauf. Der bisher Zweite im Bunde, Schwiegersohn Michael Rathke, hat sich nach Altenrieds Angaben umorientiert. Der Seniorchef selbst ist im Geschäft nur noch als Berater tätig – und als Hausmeister, wie er sagt.

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