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IHK stellt sich hinter den vierspurigen B12-Ausbau von Buchloe bis Kempten

"20 Jahre alte Argumente bringen nichts"

IHK stellt sich hinter den vierspurigen B12-Ausbau von Buchloe bis Kempten

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    Die B12.
    Die B12. Foto: Stephanie Eßer

    In der Diskussion um den Ausbau der Bundesstraße B12 haben die IHK-Regionalvorsitzenden Peter Leo Dobler für Kaufbeuren und das Ostallgäu sowie Markus Brehm für Kempten und das Oberallgäu ein klares Bekenntnis zu diesem Vorhaben abgegeben: "Diese Straße ist ein Anliegen der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen im östlichen und südlichen Allgäu." "Es bringt nichts, jetzt noch einmal die zwanzig Jahre alten Argumente auszutauschen", erklärt Brehm mit Blick auf die in einigen Gemeinden aufgeflammten Proteste und auf das derzeit laufende Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt südlich von Jengen/Buchloe. "Es gab und gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens im Allgäu, dass der Ausbau der B12 erforderlich ist – für die Erreichbarkeit der Wirtschafts- und Tourismusregion Allgäu ebenso wie für die Sicherheit der Menschen, die dort fahren", so Dobler. Jahrzehntelang habe die Region gemeinsam und mit viel Nachdruck um eine hohe Einstufung des Vorhabens im Bundesverkehrswegeplan gekämpft, die dann 2016 gelungen sei. "Das jetzt alles in Frage zu stellen wäre wie einen Marathon hundert Meter vor der Ziellinie ohne Not abzubrechen."

    Maschinenbau fast drei Mal so stark wie im Bundesdurchschnitt

    Die beiden Unternehmensvertreter untermauern die Notwendigkeit des Ausbaus auch mit neuen Zahlen vom Juni 2020, die die IHK Schwaben bei der Prognos AG zur Entwicklung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Auftrag gegeben hatte. So sei der Maschinenbau im Allgäu 2,8-mal so stark lokalisiert wie im Bundesdurchschnitt; der Beschäftigtenanteil in dieser Branche ist im Allgäu also knapp drei Mal so hoch wie deutschlandweit und liegt damit sogar noch über dem Wert für Gesamt-Schwaben (2,2).

    Industrie laut Untersuchung vor Tourismus und Gastgewerbe

    Ein überraschendes Ergebnis der Prognos-Untersuchung: Die sechs Branchen mit dem höchsten Lokalisationsgrad im Allgäu zählen zur Industrie (Maschinenbau, Papier/Pappe, sonst. Fahrzeugbau/Luftfahrzeugbau, Elektro, Ernährung/Getränke, Gummi/Kunststoff). Erst danach folgen Tourismus und Gastgewerbe.

    "Ausgebaute B12 ist ein bedeutender Wettbewerbsfaktor"

    "Gerade die Industrie und das verarbeitende Gewerbe sind auf die schnelle Anlieferung von Rohstoffen und Vorprodukten angewiesen, ebenso wie auf den Abtransport ihrer Waren zu den Absatzmärkten im In- und Ausland. Dafür unverzichtbar ist eine optimale Verkehrsanbindung, und dies gerade an einem Standort, der bundesweit gesehen alles andere als zentral liegt", betont Brehm. Und Dobler weiter: "Eine ausgebaute B12 ist ein bedeutender Wettbewerbsfaktor für die im Allgäu ansässigen Unternehmen abseits der A 96. Und eine vierspurige Bundesstraße ist ein wichtiges Argument im Bemühen um neue Ansiedlungen, wie das Beispiel der vierspurigen B17 von Landsberg bis nach Augsburg zeigt. Denn einfacher wird es angesichts der Corona-Krise nicht werden, neuen Unternehmergeist in die Region zu bringen." Als Träger öffentlicher Belange werde die IHK Schwaben daher in der bis 17. August laufenden Anhörung der Regierung von Schwaben zum ersten Planungsabschnitt dem Ausbau zustimmen und sich auch weiterhin für den vierspurigen Ausbau der Gesamtstrecke der B12 einsetzen. Auch Dr. Marc Lucassen, Geschäftsführer der IHK Schwaben, erklärt: "Die Situation, wie sie sich derzeit darstellt, ist für den Wirtschaftsstandort ein Nachteil." Mit dem Ausbau der B12 entsteht eine moderne Verkehrsinfrastruktur, die einen wichtigen Impuls für die regionale Wirtschaft gibt. Deshalb begrüßt die IHK Schwaben den neuen Allgäuschnellweg und sieht eine große Chance, den Wirtschaftsstandort Allgäu mit den Städten München und Augsburg zu verbinden.

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