Durch den Lockdown gehen der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft jeden Tag "dringend notwendige Einnahmen verloren", sagt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Täglich wachse die wirtschaftliche Not in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, den verbrauchernahen Dienstleistungen oder im Einzelhandel. Der Hauptgeschäftsführer kritisiert: "Eine echte Perspektive für den Re-Start lässt ebenfalls weiter auf sich warten. Das sind aus Sicht der regionalen Wirtschaft schlechte Nachrichten."
Schul-Schließungen stellen Unternehmen vor "enorme Herausforderungen"
Auch die verlängerten Schließungen von Schulen und Kitas stellt die Unternehmen laut der IHK Schwaben vor "enorme Herausforderungen." So hätten bereits zu Beginn des Winter-Lockdowns fast die Hälfte der befragten IHK-Mitgliedsunternehmen angegeben, dass sie wegen der Corona-Krise auf Mitarbeiter verzichten mussten – beispielsweise wegen einem Verdachtsfall, einer Erkrankung oder weil die Kinder betreut werden mussten. "Neben der eingebrochenen Inlandsnachfrage ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf derzeit die größte Herausforderung in den Unternehmen", so Lucassen. "Zwar hat die Bundesregierung einen finanziellen Ausgleich zugesagt, doch löst das nicht die personellen Engpässe, quer über alle Branchen hinweg."
Den Unternehmen läuft die Zeit davon
"Ein baldiges und planbares Ende des Lockdowns, offene Schulen und Kitas, schnelle und unbürokratische Wirtschaftshilfen – das erwarten viele Hoteliers und Gastronomen, Händler und Dienstleister sowie Produzenten von der Politik", meint Lucassen. Die Herausforderungen nehmen zu, denn die positive Wirkung der Impfkampagne brauche Zeit. "Zeit, die viele Unternehmen angesichts offener Rechnungen nicht mehr haben", gibt Lucassen zu bedenken.