'Warum haben Männer eigentlich keine Cellulite? Weil’s scheiße aussieht.' Die neuesten Witze hat Markus Maria Profitlich wahrlich nicht drauf, und auch bei seinem Auftritt im Oberstdorf-Haus muss viel Abgegriffenes herhalten. Wer sich jedoch auf den aus der Wochenschau bekannten 'Erklärbären' einlassen will, der kann durchaus lauthals lachen. Einzige Voraussetzung: Das Hirn hat Pause.
Auf der Bühne hilft MMP, wie er kurz genannt wird, Ingrid Einfeldt, die auch im wahren Leben Profitlichs Partnerin ist. Wenn die beiden im Spielzeug-Auto über die Bühne kurven und den mit eigenem Banaltext aufgepeppten Schlager 'Im Wagen vor mir' trällern, dann fragt man sich als Comedy-Besucher vielleicht schon mal: Wo bin ich denn hier gelandet? Im Kindergarten oder auf einer mitten im Sommer ausgebrochenen Faschingsparty? Mal regnet es Konfetti, mal Geldscheine.
Mit möglichst anschaulichen Requisiten wird nicht gespart: Das dicke Gurkenglas, die übergroße Computer-Festplatte und ein auf Profitlichs Hintern angekreuzter Stimmzettel zur Bundestagswahl mit der Botschaft: Die Stimme für Merkel ist für den Arsch. Damit die ohnehin schon eindeutigen Gags auch wirklich der letzte im Saal kapiert.
Ein Zusammenhang in dieser Art Lachnummern-Revue ist nicht erkennbar. Zwischen seinen Sketchen setzt sich der 52-Jährige die dicke Lesebrille auf die Nase und wechselt zum Pult am Bühnenrand, wo er betont seriös aus seinem Tagebuch 'Stehaufmännchen' – einer Art Profitlich-Biografie – vorliest.
Ungelenkes 'Politisches Ballett'
Das Highlight des Abends: Profitlich zwängt seine stattliche Figur in ein hautenges Kostüm für sein artistisch reichlich ungelenkes 'Politisches Ballett' – und sammelt Sympathiepunkte, indem er sich selbst aufs Korn nimmt. Dieser gutmütige Teddybär-Humor tut niemandem wirklich weh. Und manchmal ist er erfrischend schlicht. Noch so ein Brüller: 'Was hat vier Beine und einen Arm? Ein glücklicher Pitbull!' Wir haben sehr gelacht …