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Hospizbewegung im Ostallgäu begeht 15-jähriges Bestehen

Festakt

Hospizbewegung im Ostallgäu begeht 15-jähriges Bestehen

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    Hospizbewegung im Ostallgäu begeht 15-jähriges Bestehen
    Hospizbewegung im Ostallgäu begeht 15-jähriges Bestehen Foto: Alfred Bickel

    Auf sein 15-jähriges Bestehen blickte der Hospizverein Kaufbeuren/Ostallgäu im Pfarrsaal St. Martin in Marktoberdorf zurück. Der Vorsitzende und frühere Kaufbeurer Oberbürgermeister Andreas Knie dankte dem Kinderchor der Pfarrei St. Martin unter Leitung von Margit Sedlmair für die musikalische Untermalung und sprach von einem 'super Einstieg' in den Helfertag. An diesem beteiligten sich mehrere Organisationen wie 'Schwungrad', Eine-Welt-Laden, Kriseninterventionsdienst, Haus der Begegnung, die Sozialstation und natürlich der Hospizverein.

    'Erfolgreichste' Bürgerinitiative

    Vorsitzender Knie sprach von der 'erfolgreichsten' und flächendeckendsten Bürgerinitiative, die im Ostallgäu schnell Unterstützer fand. Sie sei eine Nachbarschaftsbewegung, denn 'Sterben geht uns alle an'. Somit seien Hospizbegleiter 'Nachbarn im Sterben'. Lange Jahre wurde das Thema weit weg geschoben. Mit 'unglaublichem Engagement' trugen die Gründerinnen und Gründer der Ostallgäuer Hospizbewegung das tabuisierte Thema in die Öffentlichkeit, so Knie in seiner Festrede. Der Verein habe 520 Mitglieder, in zehn Jahren will man das tausendste Mitglied begrüßen.

    Die Hospizbegleitung sei zwar ehrenamtlich, aber dennoch professionell infolge gründlicher Aus- und Fortbildung der Helfer, und mit hoher Motivation. Was früher innerhalb der Familien stattfand, werde nun durch Hospizbegleiter ausgeglichen. Zu den Illusionen der Zeit rechnet Knie eine leidensfreie Gesellschaft. Lindernde Pflege und die Begleitung Sterbender seien nötig. Knie nannte die Hospizbewegung eine Gesellschaftsveränderung von unten nach oben. Dabei werde nicht nach anderen gerufen, sondern selbst etwas getan.

    Ihm zufolge müsse derzeit weit mehr als die Hälfte der Arbeit des Personals in Krankenhäusern für Dokumentationen aufgebracht werden. Mit mehr Vertrauen könnte ein Großteil dieser Zeit den Kranken gewidmet werden. Er dankte den ehrenamtlichen Helfern, dass sie anderen Menschen Zeit zum Zuhören und Mitfühlen und damit Lebensqualität schenkten.

    Der schwerkranke Mensch stehe im Mittelpunkt der Hospizarbeit.

    Knie ehrte zudem drei 'Frauen der ersten Stunde': Traudl Kees, Gisela Lehmeyer und Sophie Streif. Besonders dankte er Diakon Elmar Schmid. Auch Marktoberdorfs Dritter Bürgermeister Axel Maaß dankte dem Verein für 15 Jahre Hilfe für Sterbende und die Betreuung und Entlastung von Angehörigen. Erfreut zeigte sich Knie über eine Spende von 1963 Euro von der Primiz von Markus Schrom. Einen symbolischen Scheck übergab Josef Hönle, Vorsitzender der Kirchenverwaltung St. Martin. Über die 'Achtsamkeit für die eigenen Ressourcen' sprach Klinikseelsorger Josef Epp aus Bad Grönenbach. Kraftquellen könnten aus sich selbst, von anderen Menschen und von Gott kommen.

    Epps Buch 'Bevor ich auf der Strecke bleibe: Aus tiefen Quellen Kraft schöpfen' ist im Kösel-Verlag erschienen. Es soll helfen, auf die eigenen Ressourcen zu achten und es nicht bis zum 'Burnout' kommen zu lassen.

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