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Harald Kneer (37) leitet seit Anfang April den Alten Bahnhof in Lindenberg

Jugendzentrum

Harald Kneer (37) leitet seit Anfang April den Alten Bahnhof in Lindenberg

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    Harald Kneer (37) leitet seit Anfang April den Alten Bahnhof in Lindenberg
    Harald Kneer (37) leitet seit Anfang April den Alten Bahnhof in Lindenberg Foto: Matthias Becker

    Heute Abend gibt es Lasagne im Alten Bahnhof in Lindenberg. Die Jugendlichen selbst bereiten das italienische Gericht zu. Seit Kurzem wird regelmäßig dienstags gekocht und gebacken. Die Initiative dazu hat eine 19-Jährige ergriffen, die sich ehrenamtlich im Jugendzentrum engagiert. Mit ihrer Idee stieß sie auf offene Ohren – bei Besuchern wie auch beim neuen Leiter Harald Kneer. 'Ich finde es super, wenn die Jugendlichen in ihrem Sinne selbst was auf die Beine stellen', sagt er. Seit 1. April trägt der 37-Jährige im Auftrag des Vereins JiM ('Jugend im Mittelpunkt') Verantwortung im Jugendzentrum. Was er sich vorgenommen hat: mehr Vielfalt und mehr Lebendigkeit im Alten Bahnhof.

    Viel Erfahrung

    Harald Kneer bringt viel Erfahrung mit. Der aus Wilhelmsdorf (zwischen Ravensburg und Sigmaringen) stammende Sozialpädagoge befasst sich seit 17 Jahren mit Jugendarbeit. Er war in verschiedensten Bereichen tätig, vom Kinderheim, über Jugendgefängnis, und Familienhilfe bis hin zu Jugendberufshilfe. Seine vorige Stelle beim Berufsbildungswerk Adolf Aich der Stiftung Liebenau in Ravensburg hat er gerne für die Herausforderung in Lindenberg hinter sich gelassen. 'Dort hatte ich viel Verwaltungsarbeit zu erledigen. Es blieb vielleicht noch 20 Prozent der Zeit für Arbeit am jungen Menschen übrig.'

    Das Lindenberger Jugendzentrum hat nach Einschätzung von Kneer, der in den vergangenen Jahren im Auftrag von JiM auch die Jugendarbeit in Heimenkirch begleitet und an der Mittelschule Lindenberg soziale Trainingskurse geleitet hat, ein großes Potential. Der offene Betrieb mit 20 bis 40 Besuchern (überwiegend junge Männer) laufe gut. Die jungen Leute kommen her, um sich zu treffen, Billard oder Tischtennis zu spielen, Musik zu hören. 'Viele sind Schüler, aus fast allen Schularten, außer dem Gymnasium', erklärt Kneer. Der Jugendhausleiter will ihnen auch als Berater zur Verfügung stehen, für alle anstehenden Themen: Übergang Schule/Beruf, Bewerbungstraining, Praktikumsvermittlung, Wohnungssuche oder auch persönliche Probleme.

    Ein bisschen mehr Kultur möchte Kneer im Jugendzentrum etablieren. Einen Spray-Workshop mit zwei Grafikern hat er organisiert, um die Innengestaltung des Jugendhauses anzugehen. Auch Bandproben oder -auftritte sowie Lesungen wären Möglichkeiten, den Alten Bahnhof zu nutzen, ist Kneer überzeugt. 'Das einzige, was nicht funktioniert, ist, wenn man den Leuten was aufdrücken will.'

    Kollegin gesucht

    Wichtig findet der Pädagoge die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen – vom Kinderschutzbund bis hin zu den Schulen.

    Gemeinsame Veranstaltungen oder auch das Vermieten des Bahnhofs außerhalb der regulären Öffnungszeiten sieht er als gute Wege, um das Haus 'auch von außen zu beleben'. Der Alte Bahnhof steht Besuchern etwa ab der 5. Klasse offen. 'Für junge Leute läuft in Lindenberg nicht viel', stellt Kneer fest. Deshalb will er den Bahnhof für möglichst viele Initiativen anbieten.

    Mit der Ausstattung des städtischen Jugendzentrums ist der neue Leiter zufrieden. 'Die Zusammenarbeit mit der Stadt läuft prima.' Was noch fehlt, ist eine pädagogisch ausgebildete Kollegin, die Harald Kneer als Halbtagskraft unterstützen kann. 'Sonst kommt die individuelle Betreuung der Jugendlichen zu kurz.' Die Stelle wurde bereits ausgeschrieben.

    Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 14 bis 19 Uhr, Freitag 14 bis 21 Uhr, Büro: Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 Uhr, Kontakt: (0 83 81) 8 24 97, E-Mail: jugendhaus@lindenberg.de

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