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Haldenwangs Bürgermeister Klotz mit Senioren auf launiger Tour durch den Ort

Rundfahrt

Haldenwangs Bürgermeister Klotz mit Senioren auf launiger Tour durch den Ort

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    Haldenwangs Bürgermeister Klotz mit Senioren auf launiger Tour durch den Ort
    Haldenwangs Bürgermeister Klotz mit Senioren auf launiger Tour durch den Ort Foto: cilia schramm

    Das Wetter will nicht recht mitspielen an diesem Tag. 'Das macht nichts, wir haben die Sonne im Herzen', scherzt Brigitte Horn vom Seniorenteam des Haldenwanger Pfarrgemeinderate. Der voll besetzte Omnibus startet – zur vergnüglichen und informativen Rundfahrt durch die Heimatgemeinde. Mittendrin: Rathauschef Toni Klotz. Er gibt den launigen Reiseleiter für die rund 50 älteren Semester an Bord. Und wohl keiner kennt 'Geschichte und G’schichtle aus der G’moind' so gut wie er. Über hundert Interessierte haben sich angemeldet. Und so geht die Tour in proppenvollen Bussen an zwei Nachmittagen über die Bühne.

    Seine heimatgeschichtlichen Kenntnisse stellt der Bürgermeister schon nach wenigen Minuten unter Beweis. Die Senioren erfahren, was es mit der Maler-Hiltensperger-Straße auf sich hat, benannt nach einem berühmten Sohn der Gemeinde. Gemälde des Künstlers hängen in der Rotterdamer Kathedrale, im Münchener Maximilianeum und in der Haldenwanger Pfarrkirche. Auch der Namensgeber der benachbarten Georg-Guggenmos-Straße gelangte zu Bekanntheit: Der Maler und Hochzeitsfotograf brachte einst das Hochrad nach Haldenwang. Ja, und der Angerhof, eines der ältesten Anwesen in der Gemeinde, war schon vor 850 Jahren existent.

    Der Omnibus steuert ins Gewerbegebiet Pfaffental und weiter Richtung Seebach, wo in Kürze wieder das geschützte Löffelkraut blühen wird. Im Galgenhölzle, weiß Klotz, 'wurden Leute, die man loshaben wollte, bis 1780 erhängt'. Die Historie der Börwanger Leonhardskapelle kennt er wie seine Westentasche. Als Schulbub wurde er zweimal wöchentlich vor Unterrichtsbeginn in den Gottesdienst geschickt. Eiskalt sei es gewesen 'und das Weihwasser war oft gefroren'.

    Dass an der Burgruine Wagegg die Wiege des Emmentalers lag, ist vielen Zuhörern neu. Ebenso, dass der Haslach-Hof Anfang der 90er Jahre von der Schauspielerfamilie Fitz geerbt und zu einem Landhotel umgebaut werden sollte. 'Veronika und später auch Michael Fitz waren deswegen bei mir im Rathaus', plaudert der Bürgermeister aus dem Nähkästchen.

    Freilich habe der Gemeinderat die Hotelpläne damals vereitelt.

    Kein Wegkreuz auch, dessen Historie Klotz nicht kennt. Wie das Tuffsteinkreuz an der Vögelesmühle, das 1670 von einer Familie aus Staudach errichtet wurde: 'Aus Dankbarkeit, dass eines der sieben Kinder die Pest überlebt hat.'

    Der Höhepunkt des launigen wie informativen Ausflugs naht: das Kaffeekränzchen beim Schlosswirt in Wagegg. 'Das war sehr beeindruckend', zieht Hilde Fischer (71) Bilanz. Stolz auf das heimatgeschichtliche Wissen ihres Sohnes sind die Eltern des Bürgermeisters, Lydia (85) und Josef Klotz (84). 'Der Toni', sagen sie, 'war schon in der Schule sehr an Geschichte interessiert.'

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