Kurz bevor es zu regnen beginnt, fahren die Landwirte gerne mit ihren Fässern auf die Wiesen und düngen mit Gülle. Ob dies in der Nähe von Badeseen nicht das Algenwachstum fördere, wollten Badegäste vom Kuhstallweiher wissen. Dort beobachteten sie vor kurzem einen Bauern, der seine "Bschütte" bis rund 50 Meter an den Weiher heran ausbrachte. Ähnlich sei es am Ettwieser Weiher, berichten sie.
Auch ans Landratsamt haben sich die Weiherfans gewandt. Dort verweist man auf die Düngeverordnung. Grundsätzlich, so Abteilungsleiter Ralf Kinkel, dürfe bis zu drei Meter neben offenen Gewässern Gülle ausgebracht werden. Dieser Abstand soll genügen, damit keine Gülle direkt ins Wasser gelangt. Es gelte aber auch zu verhindern, dass an einem Hang Gülle in den See geschwemmt wird. In solchen Fällen müsse ein Landwirt mehr Abstand halten.
Bei Regen steigt die Gefahr
Dass bei heftigem Regen dennoch die Gefahr steigt, dass Schadstoffe ins Wasser fließen, sei auch den Kontrolleuren bewusst. Das sei aber nur sehr kurzfristig der Fall. Doch bisher sei sowohl die Qualität am Ettwieser Weiher als auch am Kuhstallweiher einwandfrei, sagt Kinkel mit Blick auf die aktuellen Werte.
Ein verstärktes Wachstum von Blaualgen, die auch normal im Wasser vorhanden seien, ziehe dies nur dann nach sich, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen: Die Gülle verursache erst dann eine massenhafte Algenblüte, bei der gefährliche Schadstoffe freigesetzt werden, wenn gleich nach dem Düngen die Temperatur sehr stark ansteigt. Normalerweise sei die Gefahr dafür aber nicht sehr groß.