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Gemeinderat Waal legt Kubikmeterpreis für Kies auf elf Euro fest

Diskussion

Gemeinderat Waal legt Kubikmeterpreis für Kies auf elf Euro fest

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    Gemeinderat Waal legt Kubikmeterpreis für Kies auf elf Euro fest
    Gemeinderat Waal legt Kubikmeterpreis für Kies auf elf Euro fest Foto: Matthias Becker

    Auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung stand als fünfter Punkt kurz und knapp 'Festsetzung des künftigen Kiespreises'. Vier Worte, die es in sich hatten. Kurz und knapp war die sich anschließende Diskussion nämlich gar nicht, sondern eher lang und kontrovers, was Robert Protschka am Ende zu der Feststellung bewog: "Das wäre ein Thema für die Faschingssitzung gewesen." Es ging unter anderem um die Höhe des Kubikmeterpreises, um einen möglichen Überschuss, aber auch um den Umrechnungsfaktor von Kubikmeter und Tonne, der zum Teil für Verwirrung im Gremium sorgte.

    Zuerst informierte Bürgermeister Alois Porzelius über den aktuellen Sachstand. Die Kiesgrube sei nach dem Rekultivierungsplan teilweise verfüllt worden, damit die Straße nach Oberostendorf nicht wegbricht. 'Die landschaftsarchitektonischen Auflagen erfüllen wir jetzt. Wenn wir heute einen Kiespreis festlegen, können wir wieder mit dem Abbau beginnen', erklärte Porzelius. Künftig wird in einem anderen Teil des Geländes im Nassabbauverfahren das Material aus der gemeindlichen Grube südlich von Waal in der Nähe des Hartwaldes entnommen. Die Gemeinde rechnet damit, dass in den nächsten 14 Jahren rund 40 000 Kubikmeter Kies abgebaut werden können. Benötigt wird dieser vor allem auch für die anstehende Instandsetzung von Wald- und Feldwegen beispielsweise im Rechtlerwald und zum Buchhof bei Waalhaupten.

    In den kommenden 14 Jahren investiert die Kommune über 100 000 Euro in den Betrieb der Kiesgrube unter anderem für vier Grundwassermessstellen und deren Beprobung, Abraumarbeiten, Ausgleichsflächen sowie eine Umzäunung. Der Nassabbau sei kosten- und arbeitsintensiv, komme aber günstiger als der Kauf von Kies bei Firmen, erklärte der Bürgermeister. Zuletzt zahlten Waaler Bürger 8,70 Euro pro Kubikmeter Gemeindekies. 'Den bisherigen Preis können wir auf jeden Fall nicht halten', betonte Porzelius.

    Und dann gingen die Meinungen im Gremium sehr weit auseinander.

    Während sich unter anderem Gerhard Buchmann, Gerdi Bartholl und Robert Protschka dafür aussprachen, sich an den marktüblichen Kiespreisen zu orientieren ('Warum sollen wir den Kies herschenken und die Bürger subventionieren?'), meinten Konrad Alt und Katrin Mohrenweis, dass die Preise 'für die Einheimischen human gehalten werden sollten'. Gottfried Kleinhans wollte sich mit sieben Euro pro Kubikmeter grob an die Nachbargemeinden Jengen und Unterdießen anpassen, die vier beziehungsweise fünf Euro verlangen. Dem entgegnete Porzelius, dass dort der Abbau wesentlich einfacher und damit auch günstiger sei. Zweite Bürgermeisterin Christa Völk plädierte für einen Mittelweg ('Nicht so teuer wie woanders, aber auch nicht zu billig.').

    Drei Varianten

    Schließlich wurden drei Varianten abgestimmt: sieben, zehn und 11,50 Euro. Für keine davon fand sich eine Mehrheit. 'Wenn wir jetzt vertagen, können wir auch nicht mit dem Kiesabbau beginnen', erinnerte der Bürgermeister. Beim nächsten Versuch fanden sich für einen Preis von elf Euro pro Kubikmeter unsortiertem Wandkies sieben Befürworter (sechs Gegenstimmen). Verkauft wird dieser allerdings nur an Bewohner der Marktgemeinde. Einer Meinung war das Gremium beim nächsten Punkt: Gebrochener Kies wird überhaupt nicht nach extern verkauft, sondern nur für den Wegebau verwendet.

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