'Mit dem Kauf der Gaststätte ’Hirsch’ erfüllen wir einen großen Wunsch der Bevölkerung', sagte Bürgermeisterin Brigitte Schröder bei einem Pressegespräch in der Dorfwirtschaft der Gemeinde.
Bis vor Kurzem lagen die Gemeinde und das Landratsamt Ostallgäu mit der Eigentümerin Engelbräu Rettenberg sogar anwaltlich im Clinch, da über die weitere Nutzung des Gasthofs recht unterschiedliche Vorstellungen herrschten. Die Brauerei beabsichtigte, das Gebäude mit seinen acht Gästezimmern als Unterkunft für Asylbewerber zu nutzen, der Gemeinde war jedoch eine Dorfwirtschaft wichtig. Wie Rathauschefin Brigitte Schröder nun bekannt gab, war durch das Interesse des neuen Pächters Andreas Brenner an der Fortsetzung als 'Dorfwirtschaft für Jung und Alt, für Vereine und Bevölkerung' eine völlig neue Situation entstanden. Nachdem Brenner aufgrund beruflicher Veränderungen mit der Gemeinde ins Gespräch kam, einigte sich diese rasch mit Engelbräu auf einen Kauf des Hauses, das mitten im Dorf steht. 'Dadurch entfiel natürlich der vorherige Rechtsstreit', ergänzte Schröder, die auch über die Absicht Brenners, Gästezimmer anzubieten und später den Dorfsaal zu betreiben, froh ist.
'Es war aufgrund der äußerst angespannten finanziellen Situation der Gemeinde kein leichter Entschluss des Gemeinderats, die Wirtschaft und den Parkplatz zu kaufen', sagte Schröder. Heuer muss die Kommune für Kanalisation und Straßenbau in Immenthal 700 000 Euro Schulden aufnehmen. Zudem müssen vor der etwa in Jahresmitte geplanten Wiedereröffnung der Dorfwirtschaft Sanierungen an der Außenfassade und in den Zimmern durchgeführt werden. 'Es geht nicht ohne Erneuerung der Fenster, und der Parkplatz muss ebenfalls gerichtet werden', stellten mehrere Gemeinderäte fest.
Neuer Pächter bisher Küchenchef am Elbsee
Der 28-jährige neue Pächter Andreas Brenner war bisher Küchenchef im weit bekannten Elbseerestaurant. Mit der Selbstständigkeit und Übernahme der Dorfwirtschaft betritt er zwar Neuland, wird aber von seinem Sellthürener Mentor Manfred Mair, ebenfalls jahrelanger Küchenchef im Elbseerestaurant, fachlich gefördert und unterstützt. Brenner will künftig etwa zehn volle beziehungsweise Teilzeit-Arbeitsplätze im Ort anbieten und auch selbst in Günzach wohnen. Auch darüber zeigen sich Bürgermeisterin Schröder und der Gemeinderat erleichtert.
Weitere Informationen gibt Bürgermeisterin Brigitte Schröder bei der Bürgerversammlung am Donnerstag, 24. Mai, ab 20 Uhr im Gemeindesaal Günzach.