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Geldspeicher für zig Millionen Euro

SparkasseAllgäu

Geldspeicher für zig Millionen Euro

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    Geldspeicher für zig Millionen Euro
    Geldspeicher für zig Millionen Euro Foto: Ralf Lienert

    Geld muss arbeiten! Das hört der Kunde oft in der Bank. Geld wird aber auch bearbeitet. Das bekommt jedoch kaum jemand mit, der am EC-Automat Scheine zieht. Hauptsache, der Kasten spuckt immer aus, was man eintippt - sofern das eigene Konto nicht zu stark überzogen ist. Damit das Geldabheben reibungslos funktioniert, dafür sorgen bei der Sparkasse Allgäu 32 Mitarbeiter der Abteilung Zentralkasse - ein Hochsicherheitstrakt im Keller der Zentrale in Kempten. Der wird langsam zu klein. Weshalb die Sparkasse Allgäu den Bau eines eigenen Geldbearbeitungszentrums auf einem verkehrsgünstig gelegenen Grundstück an der Autobahn plant.

    Früher hat jede Geschäftsstelle zwischen Oberstdorf und Ronsberg bei der Sparkasse Allgäu das Bargeld bestellt und selbst auf die EC-Automaten verteilt. Das war sehr zeitaufwendig. Den Transport hatte ein privates Sicherheitsunternehmen übernommen. Als dessen Vertrag mit der Sparkasse 2005 auslief, wurde diese Dienstleistung neu ausgeschrieben. "Da haben wir uns selbst auch beworben", blickt Jürgen Eberz, Leiter der Zentralkasse der Sparkasse Allgäu, zurück. Schließlich hatte man bereits viel Erfahrung gesammelt. Und tatsächlich bekamen Eberz und seine Mannschaft den Zuschlag. Das Team fungiert quasi als eigene Firma in der Sparkasse Allgäu und kümmert sich um alles rund ums Thema Bargeld.

    Fünf gepanzerte Fahrzeuge

    Los ging es mit einem gepanzerten Fahrzeug - heute sind es fünf. Zwölf feste Fahrer sowie ein Disponent und ein Störungsmanager kümmern sich um den Transport des Bargeldes. Diese Fahrten unterliegen höchsten Sicherheitsvorschriften. Die Mitarbeiter tragen Waffen und absolvieren regelmäßig Schieß- und Verhaltenstraining. Der Fahrer bleibt immer sitzen. Sogar bei einer Polizeikontrolle steigt niemand aus dem gepanzerten Werttransporter aus - es könnte ja eine Falle sein. Auf einem mitgeführten Schild signalisieren die Fahrer der Polizei, dass sie ihr bis zur nächsten Polizei-Inspektion hinterherfahren würden und erst dort kontrollieren lassen.

    Wie viel Geld wird denn täglich durchs Allgäu gekarrt? Eberz kann natürlich aus Sicherheitsgründen keine Summe nennen und sagt nur lakonisch: "Viel". Aber mit dem Transport ist es noch lange nicht getan. Ein Computer-System mit einem speziellen Finanzinformatik-Programm registriert für jeden der 120 EC-Geldautomaten der Sparkasse Allgäu, ob Nachschub nötig ist.

    Die Werttransporter bringen auch eingezahltes Geld zurück nach Kempten. Dort werden seit Februar die Scheine von einer Spezialmaschine geprüft, ob sie noch "fit" sind für den Geldumlauf.

    Geldscheine, die Risse haben, grobe Knicke, die verschmutzt oder abgewetzt sind, werden aussortiert und - wieder mit gepanzerten Fahrzeugen - zu den nächsten Außenstellen der Bundesbank nach Augsburg oder Ulm gebracht, dort vernichtet und durch neue Scheine ersetzt. Münzen werden im Kemptener Keller sortiert, neu rolliert und für die nächste Anforderung zwischengelagert.

    Derzeit 160 Geldautomaten

    Die Sparkasse Allgäu leistet diesen Service zentral nicht nur für die eigenen Filialen, sondern auch für zwölf Kreditinstitute im Allgäu. Insgesamt betreut das Team um Eberz derzeit 160 Geldautomaten.

    Die Kemptener Penunzen-Profis sind auf Wachstum programmiert und wollen ihre Dienste rund ums Bargeld weiteren Banken sowie Kaufhäusern oder Supermärkten anbieten. Außerdem wird die Sparkassen-Zentrale ab kommendem Jahr gründlich renoviert. Deshalb sind der Auszug aus der Hauptstelle und der Bau eines eigenen Geldbearbeitungszentrums geplant. Damit die Kunden weiterhin rund um die Uhr an den Geldautomaten Cash bekommen.

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