Im vergangenen Winter hat die Kombination aus Sonne, Kälte und trockener Luft vor allem Rosen und Kirschlorbeeren zugesetzt. Der Gartenbesitzer braucht angesichts brauner Blätter aber nicht zu verzweifeln, meint Bernd Brunner, Kreisfachberater für Gartenbau im den Landkreisen Oberallgäu und Lindau. 'Bei starken Frösten ist das Bodenwasser zu Eis gefroren', erläutert Brunner. Geschädigte Pflanzen seien also nicht erfroren, sondern vertrocknet. Der Rat des Kreisfachberaters lautet: Rosen tief pflanzen. Die Veredlungsstelle sollte sich mindestens fünf Zentimeter unter der Bodenoberfläche befinden. Rosentriebe, die in der Erde stecken, bleiben unversehrt und grün, während Äste und Triebe, die der Sonne und dem Wind ausgesetzt sind, absterben und schwarz werden.
Erst Ende April bis Mitte Mai wird das Ausmaß deutlich. Denn bis zu diesem Zeitpunkt sollte die Rose Leben zeigen. Schwarz gefärbte Pflanzenteile sind nicht mehr zu retten und können bis ins grüne Holz zurückgeschnitten werden. Selbst wenn zunächst nur braune Triebe sichtbar sind, kann die Rose doch aus dem erdbedeckten Holz wieder austreiben. 'Haben Sie Geduld', fordert der Berater Rosenfreunde auf.
Beim Kirschlorbeer hat Brunner in diesem Frühjahr viele verbräunte Exemplare entdeckt. Gartenbesitzer sollten die Hecken jetzt nicht zurückschneiden. 'Warten Sie den Austrieb ab. Frei stehende Sträucher mit Blattschäden können Sie um ein Drittel zurück schneiden. Dadurch treiben die Pflanzen von unten gut aus und werden wieder dicht.'
Kirschlorbeersorten mit großen Blättern wie 'Prunus laurocerasus rotundifolia' leiden besonders. Es gibt aber auch unempfindlichere Sorten im Handel. Sie besitzen meist kleinere Blätter, Beispiele: 'Novitas' oder 'Otto Luyken'. Unter Frosttrocknis leiden aber auch sie.
Für den nächsten Winter gibt der Kreisfachberater folgenden Tipp: Die Pflanzen sollten im Herbst mit ausreichend Wasser versorgt werden. An kritischen Tagen können sie außerdem mit einem Winterschutzvlies geschützt werden.